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IMG_0013Soeben aus Südafrika zurückgekehrt, mit einer reichen Palette an Erfahrungen und Besuchen bei etwa dreissig Weingütern, da wird sich der Eindruck südafrikanischer Weine nicht so rasch verflüchtigen. Doch wer glaubt, ich trinke (und beschreibe) jetzt nur noch südafrikanische Wein, wird sich wundern. Für heute aber – es war so etwas wie ein Nostalgieakt – mache ich eine Ausnahme. Eines der letzten Weingüter, die wir besucht haben, war Glen Carlou, aus dem Imperium der Hess Familie. Eine Fruchtbombe, Kirschen, Schokolade, Cassis – viel Bordeaux, wenig Südafrika. Es ist ein guter Wert, dafür birgt das prominente Haus des Schweizer Weinpioniers, der auf vier Kontinenten Weingüter aufgebaut hat. Warum also nicht auch in Südafrika, in der Nähe von Stellenbosch. Doch der Wein könnte ebenso gut aus Australien sein, aus Argentinien, aus Kalifornien… Dass er aus Südafrika kommt, ist ihm nicht gleich anzumerken. Zu stark ist die Bordeaux-Ausrichtung zu spüren. Man ist dabei nie ganz sicher, was ist echt – gewachsene südafrikanische Eigenart und Kraft – und was ist im Keller mit viel Technik und gutem Winzervermögen geschaffen worden. Dies heisst nun nicht, der Wein sei unecht, aber er ist weitgehend austauschbar. Individualität heisst in diesem Fall eher Hess (und seine Philosophie) als Terroir oder sonst etwas typischHess (verkleinert) Südafrikanisches. Gute Weine können eben auch „gemacht“ sein. Diese Spezial-Cuvée scheint mir gemacht, gut gemacht. Es beginnt schon mit den fünf im Bordeaux zugelassenen Rebsorten - sogar Malbec ist drin (16 Prozent) und endet wohl mit dem Ausbau in französischen Barriques, 18 Monate lang. Jahrgangs- oder Anbaugebiet-Spezifisches findet sich darin kaum, auch die Finessen eines guten Bordeaux sind nicht zu finden. Aus diesem Grund bin ich diesen Weinen auf meiner Südafrikatour eher aus dem Weg gegangen. Bordeaux muss ich dort nicht suchen, es sei denn, wegen seines Preises. Denn der Preis/Leistungs-Wert ist – verglichen mit vielen renommierten Bordeaux – schlicht und einfach phantastisch. Es ist kaum möglich ein Bordeaux von dieser Qualität für rund 19 CHF zu kaufen (wohlverstanden inklusive Import aus dem fernen Afrika!)

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