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DSC_0010Seit 1870 gibt es im Weingeschäft der Languedoc die Familie Jeanjean, heute ein Grossunternehmen in Sache Wein, im Süden von Frankreich. Es ist fast schon eine „Tellerwäscher“ Geschichte: der Küfer, der einst einen Rebberg gekauft hat und es bis zum Grosshändler bringt, der viele Rebberge besitzt und lngst ein weltweit tätiges Unternehmen ist. An seinen Weinen kommt man – wenn man von der Languedoc spricht – nicht vorbei.

Ich gebe zu, es ist nicht die Art der Weinproduktion, die ich suche und schätze. Den Weinen aus dem perfektionierten Weingeschäft – in der Languedoc omnipräsent – gehe ich eher aus dem Weg. Rein schon die Vorstellung, wie viele unterschiedliche Weine im Imperium gemacht werden und wie sie gemacht werden – in technisch perfekten Anlagen – erinnert mich erschreckend an Fliessbandproduktion.

Auch wenn die Sache etwas komplizierter, ja differenzierter ist, so kann mich diese Art von Weinbereitung und –gestaltung kaum begeistern. Trotzdem: Ich greife ab und zu im Regal – neben die renommierten Languedoc-Winzer – zu einem Wein von Jeanjean. Das ist gut so, denn ich stelle immer wieder fest, dass sie gar nicht so schlecht sind, wie ich es ihnen andichten möchte.jeanjean-carte-languedoc

„Mas de Lunès“ ist das älteste Weingut der Familie Jeanjean. Es liegt eher am Rande der Languedoc, gegen Montpellier hin, und ist stark geprägt von Syrah, der ja an der Rhone seine weiteste Verbreitung findet. Der Typus „südliche Rhone“ kommt dem Wein daher viel näher, als die „klassischen“ Assemblagen von Faugère oder gar Corbière (Grenache, Mourvèdre, Syrah, Garignan, Cinsault). Der Wein ist also „feiner“, rhonischer, kann man vielleicht sage, ohne das heisse „Kochen“ an der südlichen Sonne zu verleugnen.

Der Wein kostet etwa 9 Euro (was für einen Wein im Discounter in der Languedoc) schon sehr viel ist. Er gehört also durchaus zu den Spitzenweinen in den kleinen Geschäften unten am Meer, wo eher Masse als Qualität gefragt ist. Wenn man nun für das Geld auch noch Qualität erhält – und dieser Wein hat Qualität – verzichtet man rasch einmal auf Persönlichkeit (die hat dieser Wein nicht). Ich habe ihn anerkennend getrunken, mit Wohlwollen, aber im Gedächtnis ist er nicht haften geblieben.

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