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Über die Preiswürdigkeit eines Weins wird unter Liebhabern gerne gestritten. Weil der Streit aber letzten Endes selten über den Abtausch individueller Blickwinkel hinaus kommt sind Begriffe wie billig, preiswert und teuer bestenfalls in kleinen Zirkeln auf einen Nenner zu bringen. Bestenfalls. Denn gerade dort entbrennen oft die schärfsten Debatten über angemessene Weinpreise.

Die Preiswürdigkeit eines Weins hängt vom Empfinden des jeweiligen Konsumenten ab. Und das Empfinden wiederum von individuellen Lebensumständen. Bin ich Weinliebhaber oder nicht, habe ich ein dickes Konto oder am Ende des Geldes immer zuviel Monat übrig, trinke ich regelmäßig, übermäßig oder nur zu besonderen Anlässen.

 

v.l.n.r: Klaus Dahlbeck%Uwe Bende% Christine Dördelmann% Susanne Spies% Markus del Monego

Im Jahre 2003 lagen 97,3 % aller verkauften Flaschen in Deutschland bei einem Endverbraucherpreis von unter fünf Euro. Was fürs Gros der Konsumenten oberste Schmerzgrenze, ist für Weinliebhaber unteres Ende der Preisskala. „Nach der Euro-Umstellung hat sich im Handel eine Schallmauer von  5,99 Euro heraus kristallisiert. Darüber wird nur sehr wenig verkauft”, sagt Markus del Monego, Geschäftsführer des Essener Weinberatungsunternehmens Caveco. Der ehemalige Weltmeister der Sommeliers und Master of Wine sitzt am 7. Juli im Konferenzraum des Dortmunder Sternerestaurants „La Table” und verkostet gemeinsam mit den Sommelieren Susanne Spies und Christine Dördelmann sowie den Weinliebhabern Uwe Bende und Klaus Dahlbeck Rot- und Weißweine, deren Einzelhandelsverkaufspreise unter sechs Euro liegen. Schon seit neun Jahren finden diese Blindverkostungen statt zu denen Fachhändler aus dem Großraum Ruhrgebiet ihre persönlichen Favoriten aus dem eigenen Segment zur Probe anstellen können. Und zwar unabhängig von Jahrgang, Rebsorte und Anbaugebiet. Entscheidend ist der aktuelle Genusswert. Das Verbraucherinteresse an den Ergebnissen ist Jahr für Jahr immens, denn im Angebotsdschungel von Fachhändlern und Supermärkten haben viele potentielle Käufer längst den Überblick verloren.

Zwischen fünf und sechs Euro findet sich eine der interessantesten Schnittstellen im Weinmarkt - weil sie für die Einen maximaler Investitionsrahmen, für die Anderen Einstiegskategorie ist. Bei den Vergleichsproben der letzten Jahre, zu denen im Schnitt jeweils 33 Händler je einen Weiß- und Rotwein anstellten, zeigte sich, vor allem bei den Weißweinen, wie gut viele Tropfen in diesem Preissegment sein können. Während in den Vorjahren öfter mal das Einheitsaroma von Eisdrops nervte, war es diesmal nur noch bei sehr wenigen Weinen wahrzunehmen. Das Rennen machte ein 2003 Nava Real aus Rueda von der Bodegas Alvarez y Diez mit intensiver Frucht. In der Nase Aromen von Aprikose, Mango, Passionsfrucht und Cassis. Am Gaumen ausgewogen mit angenehm milder Säure und guter Länge. Monego: „Wir waren kürzlich mit einer Gruppe in Spanien und haben dort einige interessante Bodegas besucht. Danach waren wir alle Fans des spanischen Weißweins. Viele haben dort in den letzten Jahren in moderne Kellertechnik investiert. Das zahlt sich jetzt aus.”

 

Die besten Weine unter 6.- €

Bei den Rotweinen wurde es dann schon schwieriger: Einige Verdachtsfälle von Brettanomyces sorgten bei der Jury für Naserümpfen. Umso erfreulicher die positiven Ausreißer. Allen voran ein 2002er Blauer Spätburgunder aus Baden vom Weingut Ziereisen erhellte die Minen. In der Nase sehr fein, geschmeidig, mit dezenter Frucht und gut differenziert. Das machte Lust auf mehr. Überraschend war die gute Platzierung eines Weins der neuen Rebsorte Acolon aus der Württemberger Kellerei Heuchelberg. Acolon ist eine Kreuzung aus Lemberger und Dornfelder. Beim Test überzeugte der Wein durch saubere Frucht, einen Hauch von Waldbeeren in der Nase, gute Struktur und milde Tannine. Das reichte immerhin zu Platz 4.

Alle Ergebnisse der besten zehn Rot- und Weißweine mit Bezugsadressen und Verkostungsnotizen können bei www.rewirpower.de abgefragt werden. Zudem besteht dort bis zum 24.7.2004 die Möglichkeit, ein Paket mit den drei Testsiegern Rot und Weiß zu ordern.

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