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Um Kaltern machten die anspruchsvollen Weintrinker meiner Generation lange einen großen Bogen. Man fuhr in die Toskana, ins Piemont und ins Friaul. Kaltern gehörte zu dieser Zeit den Törggelen-Touristen, die hier bei dünnem Wein, Wiener Schnitzel und Schweinsbraten sehr glücklich waren. Heute hat das schöne Weindorf am gleichnamigen See mindestens genauso viel zu bieten wie die bekannten Weinorte der genannten Regionen: eine unglaubliche Vielfalt qualitativ hochwertiger Weine sowohl von den Großbetrieben als auch von vielen kleineren Selbstvermarktern, die erfreulicherweise immer mehr werden.

Kellerei Kaltern: Mit den Top-Weinen im grünen Bereich

Die Winzer der Solos-Gruppe (Quelle: Kellerei Kaltern)
Das Sortiment der Kellerei Kaltern besteht aus vier Produktlinien: klassische Linie, Selektionen, dem Projekt Solos und den Weinhöfen. Letztere bestehen aus den beiden Weingütern Castel Giovanelli und Pfarrhof. In den Weinbergen des Ansitzes Giovanelli oberhalb von Kaltern wachsen die Trauben für hochkarätige Chardonnay und Sauvignon-Weine sowie einen Passito aus Goldmuskateller. Außer ihrer exzellenten Qualität weisen die Castel Giovanelli-Weine noch eine weitere Besonderheit auf: Die Weinberge, von denen sie stammen, werden größtenteils nach biodynamischen Grundsätzen kultiviert. Außerdem hat sich innerhalb der Kellerei Kaltern eine Gruppe von sieben Weinbauern gebildet, deren knapp 11 Hektar Weinberge konsequent biodynamisch bewirtschaftet werden. Das Projekt trägt den Namen ‚Solos’. „Wir sind deshalb (noch) kein Bio-Betrieb“, so Tobias Zingerle, Verkaufsleiter der Kellerei, „aber die hier gewonnenen Erfahrungen sind hilfreich auch für die restlichen Mitglieder und zukunftsweisend für den Weinbau in der Region.“

Die Solos-Linie umfasst derzeit eine Weißwein-Cuvée aus Weißburgunder, Pinot Grigio, Chardonnay und Sauvignon, einen Gewürztraminer sowie einen Vernatsch. Für die Zukunft wird an eine Ausweitung des Sortiments gedacht. Im Unterschied zu den Castel Giovanelli-Weinen sind sie von Demeter zertifiziert und werden als biodynamische Weine vermarktet. Mit Verkaufspreisen von 8 bis 13 Euro liegen sie preislich im mittleren Bereich. Weitere erwähnenswerte Weine sind vor allem die Pfarrhof-Abfüllungen der Kellerei. Das gesamte Sortiment umfasst 20 Weißweine und 19 Rote. Die Preise reichen von 4,90 Euro (Kaltersee Auslese) bis 24,90 (Passito Castel Giovanelli).

Direktverkauf im Winecenter, Bahnhofstrasse 7, Kaltern
Tel: +39 0471 966 067
info@kellereikaltern.com
www.kellereikaltern.com

Die Weine der Kellerei Kaltern im Wein-Plus-Führer:
www.wein-plus.de/italien/Kellerei%2BKaltern_55301.html

Baron di Pauli: Konzentration auf Qualität

Das Weingut Baron di Pauli hat sich ein hohes Ziel gesetzt: die Produktion von hochwertigsten Qualitäten im Rot- und Weißweinbereich. Hier kommt es auf „Qualität an und auf sonst gar nichts“, so Christian Gschnell, engagierter und weinbegeisterter Verkaufsleiter von Baron di Pauli. Bewirtschaftet werden zwei Top-Lagen: Der Arzenhof beim Kalterer See und das Höfl unterm Stein bei Tramin. Auf Ersterem wachsen die Trauben für die Rotweine (Kalterersee, Lagrein und eine Cuvée aus Cabernet und Merlot), in Tramin die für den Gewürztraminer und die Weißwein-Cuvée ‚Enosi’.

Die Lage Höfl unterm Stein (Quelle: Baron di Pauli)

Konzentration der Aromen zeichnet viele Baron di Pauli-Weine aus. Sie sind oft dicht und hocharomatisch, aber niemals schwer. Im Gegenteil: Vor allem bei den Weißweinen überwiegen die rassigen, mineralischen Noten; sie wirken bei aller Konzentration oft schlanker als sie sind. Und es sind geschmacklich immer ungewöhnliche Weine: die Weißwein-Cuvée ‚Enosi’ zum Beispiel schon wegen ihrer Sortenzusammensetzung (Riesling, Sauvignon, Weißburgunder), der Kalterersee ‚Kalkofen’ wegen seiner für einen Vernatsch sehr kräftigen Struktur. Vor Ort kann man die Produkte des Hauses zu Preisen zwischen 8,50 und 29,90 Euro erwerben.

Direktverkauf im Winecenter, Bahnhofstraße 7, Kaltern
Tel: +39 0471-966 067
info@barondipauli.com
www.barondipauli.com

Die Weine von Baron di Pauli im Wein-Plus-Führer:
www.wein-plus.de/italien/Weingut%2BBaron%2Bdi%2BPauli_55496.html

Manincor: Eigenwillig und rücksichtsvoll

Eigenwilligkeit und Rücksichtnahme – das klingt erst mal widersprüchlich. Bei Manincor löst sich dieser Widerspruch auf. Eigenwillig sind sowohl die Weine, als auch die Architektur der neu gebauten Kellerei. Aber so, wie sich der größtenteils unter der Erde befindliche Neubau in die vom 400 Jahre alten Hauptgebäude geprägten Ambiente des Weinguts einfügt, so rücksichtsvoll wird bei der Weinproduktion auf Manincor mit den natürlichen Grundlagen umgegangen.

2006 wurde die komplette Produktion auf biodynamische Landwirtschaft umgestellt. Für Graf Michael Goëss-Enzenberg, dem Besitzer von Manincor, ist die „Biodynamie die beste Methode, mittels Verbesserung der Bodeneigenschaften, dem harmonischen Wachstum der Reben, dank größerer Widerstandsfähigkeit und einer gut verlaufenden Gärung gut strukturierte, komplexe, authentische und feine Weine zu erzielen.“

Graf Michael Goess-Enzenberg (Quelle: Manincor)

Um Manincor wirklich zu verstehen, muss man in die Weinberge des Gutes gehen. Hier kann man erleben, was den Besitzern wie auch dem seit 2008 für das Gut verantwortlichen Geschäftsführer, Helmuth Zozin, wichtig ist: ein harmonisches Umfeld, bestehend aus lebendigem Boden und einer abwechslungsreichen Fauna. Neben Hühnern und Bienen gibt es inzwischen auch Schafe. „Die Schafe“, so Graf Michael „sorgen für natürliche Düngung, halten das Gras niedrig und bringen die tierische Seele in den Weinberg. Auch Pferde wird es eines Tages wieder geben.“ Aber es geht nicht nur um die praktischen Vorteile. „Wo Tiere sind, herrscht einfach eine lebendigere Atmosphäre,“ meint Helmuth Zozin. „Und genauso wie alles andere – der nahe gelegene Montiggler Wald, der Kalterer See – tragen sie das ihre zu einem harmonischen Ganzen bei. Es gibt keine Patentrezepte in der Biodynamie.“ Manche Kollegen, die über die Wirksamkeit biodynamischer Methoden erstaunt sind, fragen oft bei ihm an, ob er ihnen die ein oder andere Rezeptur verraten kann. „Aber das ist es nicht. Man muss immer das Ganze im Auge haben und für ein positives, ein qualitatives Wachstum förderndes Umfeld sorgen. Nur in diesem Rahmen wirken dann die biodynamischen Mittel.“ Oder, so Graf Michael: „Biodynamie verlangt vom Menschen, sich seiner Arbeit mit vollem Bewusstsein zu widmen. Es geht um geschlossene natürliche Kreisläufe.“ Wenn – beispielsweise – aus dem eigenen Wald bei der Leuchtenburg am Kalterer See Eichen für die Weinfässer geholt werden, und der Holzabfall zu Hackschnitzeln für die Heizung verarbeitet wird; oder wenn eigener Kompost – erst seit 2009 dürfen Biobetriebe die eigenen Trester kompostieren – erzeugt wird.

Manincor besitzt 50 Hektar Rebflächen - da wird natürlich eine nicht unbeträchtliche Menge Wein produziert. 300.000 Flaschen sind es in normalen Jahren, aufgeteilt auf 15 Etiketten. Die Weißweine - Cuvée „Réserve della Contessa“, Weißburgunder, Chardonnay und Sauvignon - stammen aus Weinbergen bei Terlan; der Goldmuskateller und die Roten – Vernatsch, Lagrein, Blauburgunder, Cabernet, die sortenreiche Cuvée „Cassiano“ und der Top-Wein „Castel Campan“ - aus den Lagen rund um das Weingut am Kalterer See. Es sind allesamt überaus spannende, vielschichtige und, wie eingangs erwähnt, sehr eigenwillige Weine. Wobei hier großer Wert auf Feinheit und Eleganz gelegt wird: vordergründige Kraftpakete findet man nicht unter den Manincor-Gewächsen. Die ab Hof-Preise bewegen sich zwischen 10 und 50 Euro.

Direktverkauf: Montag – Freitag: 9.30 – 12.30 und 13.30 - 18.00 Uhr, Samstag: 10.00 - 17.00 Uhr;
St. Josef am See 4, Kaltern
Tel: +39 0471-960230
info@manincor.com
www.manincor.com

Die Weine von Manincor im Wein-Plus-Führer:
http://www.wein.plus/de/Weingut+Manincor_2.0.3400.0.3439.0.13740.html

Erste + Neue: Alles bleibt neu

Verona, April 2010: Besuch der Ersten & Neuen an deren immer gut frequentiertem Messestand. Wie jedes Jahr war viel los und die Besucher sichtlich zufrieden. Das gewohnte Bild. Und trotzdem war irgendwie alles anders: sachlicher, einfacher, klarer. Der Blick auf die Flaschen bestätigte dies: Die Etiketten der Weine waren nicht wieder zu erkennen und wirkten extrem minimalistisch. Die Erste & Neue machte vor allem dem zweiten Teil ihres Namens alle Ehre und hatte ihr Erscheinungsbild komplett erneuert. Die Qualität der Weine: gut wie immer. Da hatte sich nichts verändert.

Gerhard Sanin (Quelle: Erste + Neue)
Kaltern im Mai 2010: Besuch der Ersten + Neuen und ein ausführliches Gespräch mit dem seit Juli 2007 für die Kellerei verantwortlichen Kellermeister Gerhard Sanin. Das Resümee: Alles Neue ist glücklicherweise größtenteils beim (guten) Alten geblieben. Und das kommt nun auch im Erscheinungsbild zum Ausdruck. Das Angebot gliedert sich wie bisher in drei Linien: die klassische Linie mit sorten- und fruchtbetonten Weinen; die Lagen-Linie, bei der der Charakter der jeweiligen Einzellage im Vordergrund steht, und die Top-Linie ‚Puntay’, für die die Trauben der besten Weingüter der zur Ersten + Neuen gehörenden Mitglieder selektioniert werden. Auch die auf den ersten Blick eher modern wirkenden Etiketten sind bei genauerer Betrachtung sehr traditionsverbunden. Extrem beim südtiroler Rotwein-Klassiker Vernatsch: Das einfarbige Blau des Kalterer See - Etiketts ist nichts anderes als die Schürze, die jeder südtiroler Winzer zur Arbeit trägt und ohne die er sich tagsüber nackt fühlen würde. Bei den gehobenen Weinen der Lagen-Linie soll die handschriftlich auf dem Etikett angegebene Weinbezeichnung die Eigenart der Lage sowie die Handschrift des Kellermeisters symbolisieren, und die Etiketten der Top-Linie Puntay machen durch ihre fette, direkte Schrift unmissverständlich klar: Das ist die absolut beste Qualität des Hauses.

Die an Bewahrung und dem Erhalt wertvoller Traditionen orientierte Erneuerung der Ersten + Neuen beschränkt sich jedoch nicht auf Äußerlichkeiten des Etiketts, sie ist vielmehr substanziell. Und da die Substanz jedes Weins im Weinberg entsteht, fanden hier auch in den letzten Jahren die einschneidendsten Veränderungen statt. „Wichtig war für uns vor allem die Konzentration darauf, was in den jeweiligen Lagen das Beste ist. So haben wir zum Beispiel in den hohen Lagen oberhalb des Dorfes den Vernatsch-Anteil zugunsten von Weißweinsorten (Sauvignon und Weißburgunder) reduziert und uns für den Vernatsch auf die historischen guten Lagen um den Kalterer See konzentriert. Im Weinberg geschieht das, was durch die Neugestaltung der Etiketten zum Ausdruck kommen soll: Die Kraft liegt in der Konzentration auf das Wesentliche“ (Gerhard Sanin). Dieselbe Philosophie kommt auch in der Neugestaltung der Kellereigebäude zum Ausdruck: Das historisch Gewachsene wird in ein angemessenes, modernes Kleid gehüllt. Vor allem an den auf den ersten Blick eher unscheinbaren Kleinigkeiten zeigt sich, dass es die Erste + Neue ernst meint mit ihrem neuen Konzept: Die wunderschönen, alten Kastenfenster im neuen Verkostungsraum sind mit modernen, energiesparenden Doppelglasfenstern bestückt; der Handlauf an den Treppe zum Puntay-Keller wurde aus nicht mehr gebrauchten Umpumpschläuchen modelliert, und der Zugang zum besagten Keller führt nun an 50-jährigen – immer noch im Gebrauch befindlichen - Holzfässern vorbei. Das Bestehende wurde sinn- und geschmackvoll ins Neue integriert. Es hat sich viel, aber letztlich gar nicht so viel verändert bei der Ersten + Neuen. Die ab Hof-Preise bewegen sich zwischen 4,60 und 21,90 Euro.

Direktverkauf: Montag – Freitag: 9.00 – 18.00 Uhr, Samstag: 9.00 - 12.00 Uhr;
Kellereistraße 5 -10 Kaltern
Tel: +39 0471 963 122230
info@erste-neue.it
www.erste-neue.it

Die Weine der Ersten + Neuen im Wein-Plus-Führer:
www.wein-plus.de/italien/Erste%2B%2B%2BNeue_51617.html

Peter Sölva & Söhne: „Handschrift des Bodens ...“

Stephan Sölva (rechts) und sein Kellermeister Christian Bellutti (Quelle: Peter Sölva & Söhne)
... ist einer der Ausdrücke, die Stephan Sölva immer wieder benutzt. Und je länger man sich mit ihm unterhält, und je intensiver man seine Weine verkostet, desto klarer wird, dass es ihm Ernst ist und er keiner Mode folgt, die heute ‚Terroir’ heißt, so wie sie vor einiger Zeit noch ‚grande vino internationale’ hieß. Es sind durch die Bank kernige Tropfen, ohne vordergründige, einschmeichelnde Fruchtaromen. Ob Weißburgunder, Sauvignon, Vernatsch oder die mächtigen Lagrein und Cabernet-Weine der Amistar-Linie. Alle zeichnet sie eine angenehme, würzige, aber auch feine ‚Rustikalität’ aus, die vielleicht nicht Jedermanns Sache ist, aber genau das, was Stephan Sölva von seinen Weinen will. „Sie müssen wohlschmeckend sein, ohne sich anzubiedern. Schon mein Opa hat mir gesagt: ‚Du musst dich entscheiden, ob du Fruchtsaft oder Wein willst. Fruchtsaft schmeckt jedem. Wein nur dem, der ihn versteht’. Um diese Weine zu bekommen, müssen wir uns wieder dem Boden zuwenden. Denn dort entsteht das, was jeden Wein einzigartig macht.“ Das heißt für Stephan Sölva, der kein Bio-Produzent ist, ein pfleglicher, naturnaher Umgang mit dem Boden, die Einbeziehung der Mondphasen in die Arbeit in Weinberg und Keller. „Es ist nicht wichtig, was ich will, sondern das, was die Pflanze braucht. Und wenn man dann den Weinen im Keller noch die ihnen angemessene Zeit lässt, um die von der Natur gegebenen Ecken und Kanten abzurunden, entstehen ausdrucksstarke, charaktervolle Gewächse.“ Vor allem die roten Riserva-Qualitäten der Amistar-Linie brauchen meines Erachtens auch nach ihrer Reifezeit im Keller noch das ein oder andere Jahr, um ihre wahren Qualitäten zum Ausdruck zu bringen. Lässt man ihnen diese, wird man allerdings mit wirklich außergewöhnlichen Tropfen belohnt. Die Weine werden neben anderen kulinarischen Spezialitäten in der Vinothek zwischen 5 und 28 Euro verkauft.

Direktverkauf in der hauseigenen Vinothek: Montag bis Samstag 9.00 bis 13.00 und von 14.00 bis 19.00;
Goldgasse 35, Kaltern
Tel: +39 0471 964650
info@soelva.com
www.soelva.com

Die Weine der Kellerei Peter Sölva & Sohn im Wein-Plus-Führer:
www.wein-plus.de/italien/Peter%2BS%C3%B6lva%2B%26%2BS%C3%B6hne_52657.html

Ritterhof: Adresse verpflichtet

„Kaltern, Weinstraße Nr. 1“, so lautet die Anschrift des Ritterhofs. Es ist ein relativ junger Betrieb, der in seiner jetzigen Form seit 1999 existiert als die in Tramin ansässige Familie Roner das Anwesen mit den zugehörigen Weinbergen kaufte. Die besondere Adresse ist für die jetzigen Besitzer des Ritterhofs „ein Ansporn, mit der Qualität unserer Weine oben mitzuspielen,“ so Direktor Ludwig Kaneppele.

Die Kellerei Ritterhof (Quelle: Ritterhof)

Außer den eigenen 7,5 Hektar Rebfläche werden auf dem Ritterhof die Trauben von langfristig gebundenen Vertragswinzern verarbeitet, welche weitere 35 Hektar bewirtschaften. Die eigenen Flächen befinden sich größtenteils in der Nähe des Weinguts bei Kaltern, die der Lieferanten vor allem im sogenannten Unterland bei Tramin, aber auch auf dem Bozner Talboden. Entsprechend vielfältig ist das Angebot des Ritterhofs. Es umfasst 22 Weine, von denen 8 in der Top-Linie mit dem Namen "Crescendo" angesiedelt sind und die restlichen 14 in der sogenannten klassischen Linie. „Bei allen Weinen ist es unser Ziel, fruchtige, feine, trinkfreudige Weine zu produzieren,“ so Ludwig Kaneppele. Bei der klassischen Linie steht dabei die Sortentypizität im Vordergrund. Bei den Crescendo-Weinen ist man natürlich anspruchsvoller. Sie sollen „ausdrucksstärker und noch mehr von der jeweiligen Herkunft geprägt sein.“ Diesen Anspruch lösen die Ritterhof-Weine durchaus ein. Eine Besonderheit ist der Perlhofer, eine Rotwein-Cuvée aus den Sorten Vernatsch, Lagrein und Merlot, die so in Südtirol von keiner anderen Kellerei produziert wird. Ein Wein mit warmer, reifer Frucht und angenehm würzig-erdigen Geschmack. Das Preisniveau ist sehr erfreulich. Die Weine der klassischen Linie kosten zwischen 5,70 und 8,50 Euro. Die Crescendo-Weine von 8,70 bis 19 Euro.

Verkostungsmöglichkeit in der Vinothek:
Montag - Freitag 8.00 - 18.00 Uhr; Samstag 9.30 - 13.00 Uhr (im September und Oktober nur Samstag 9.30 - 17.00 Uhr).
Weinstraße 1, 39052 Kaltern
Tel. +39 0471 963298
info@ritterhof.it
www.ritterhof.it

Die Weine des Ritterhofs im Wein-Plus-Führer:
www.wein-plus.de/italien/Ritterhof+-+Weingut+und+Kellerei_52655.html

Castel Sallegg - Graf Kuenburg: Volksnaher Adel

Georg Graf von Kuenburg (Quelle: Castel Sallegg)
Seit ca. 500 Jahren blickt das Castel Sallegg auf Kaltern hinab. Ein 4 Hektar großer Weinberg sorgt für zusätzliche räumliche Distanz. Diese Distanz wurde von den früheren Besitzern auch auf gesellschaftlicher Ebene gepflegt. Man blieb gerne unter sich und wollte mit dem gemeinen Volk nichts zu tun haben. Das Castel thront immer noch über Kaltern, aber es weht inzwischen ein neuer, geselligerer Wind in den altehrwürdigen Mauern. Verantwortlich hierfür ist Georg Graf von Kuenburg, der sich von seinem Adelstitel nicht davon abhalten lässt, das zu tun, was ihm Freude bereitet. Und zu seinen liebsten Beschäftigungen zählt es, in geselliger und entspannter Runde mit Gleichgesinnten guten Wein zu trinken. Er hat deshalb das Anwesen für jedermann zugänglich gemacht und im Innenhof eine Vinothek eingerichtet, in der man zu einem kleinen Imbiss die hauseigenen Weine probieren kann.

Auch in den Weinvorlieben Graf Georgs spiegelt sich die Volksnähe wider. Einer seiner Lieblingsweine ist der klassische südtiroler Wein für jeden Tag, der Vernatsch; auf Castel Sallegg ein Kalterersee aus der renommierten Lage Bischofsleiten, die sich im alleinigen Besitz der Kellerei befindet. Aber auch die Freunde exklusiver Produkte kommen beim Castell Sallegg auf ihre Kosten. Als einer der wenigen Betriebe – lange Zeit als einziger – produziert man hier den Moscato Rosa, eine Dessertwein-Spezialität, die einem ausgewählten Kundenkreis vorbehalten ist. Das gesamte Sortiment umfasst 25% Weiß- und 65% Rotweine in der Preisklasse von 7,00 bis 27,00 Euro. Alle Weine werden aus eigenen Trauben gekeltert.

Direktverkauf in der hauseigenen Vinothek (im Schlosshof):
Winter: Montag – Donnerstag 8.00 - 12.00 + 13.30 – 17.30 Uhr, Freitag 8.00 - 12.00 + 13.30 – 16.30 Uhr, Samstag/Sonntag geschlossen.
Ostern bis Allerheiligen: Montag – Freitag 8.00 – 20.00 Uhr, Samstag: 9.00 – 13.00 Uhr; Sonntag geschlossen.
Unterwinkel 15, I-39052 Kaltern
Tel: +39 0471 963 132
info@castelsallegg.it
www.castelsallegg.it

Die Weine des Castel Sallegg im Wein-Plus-Führer:
www.wein-plus.de/italien/Weingut%2BCastel%2BSallegg%2B-%2BGeorg%2BGraf%2BKuenburg_52685.html

Kettmeir: Gesunde Basis als Qualitätsgarant

Die Kellerei Kettmeir ist einer der ältesten Weinbaubetriebe in Kaltern. Das wunderschön gelegene Weingut wurde 1919 von Josef Kettmeir gegründet und genoss auch lange Zeit einen guten Ruf. Allerdings schloss man sich in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts dem allgemeinen Trend an und produzierte fast ausschließlich große Mengen einfacher Qualitäten. Es gab zwar immer eine Qualitätsweinschiene, aber in einer vernachlässigbaren Größenordnung. 1986 übernahm die italienische Gruppe Santa Margherita die Mehrheitsanteile und strukturierte den Betrieb von Grund auf um. Seit dem werden nur noch 7/10tel-Weine produziert und der Fokus zunächst auf die Herstellung frischer, fruchtiger Weißweine gelegt, welche der italienische Markt wie ein Schwamm aufsog. Vor allem die aromatischen Sorten südtiroler Herkunft, wie Gewürztraminer, Sauvignon und Müller-Thurgau, sind auf der Halbinsel ausgesprochen begehrt. Natürlich befinden sich auch die klassischen südtiroler Rotweine im Sortiment.

Die Kellerei Kettmeir (Quelle: Kettmeir)

„Wichtig ist für uns vor allem, dass wir uns mit unseren Weinen von anderen Anbaugebieten absetzen können und dass man im Glas Südtirol mit seiner Frische, Frucht und Eleganz, wiedererkennt“ so Josef Romen, Betriebsleiter und Önologe der Kellerei. „Bei den Weißweinen war das von Anfang an kein Problem. Bei den Roten müssen wir uns über die Weine profilieren, die nur Südtirol in dieser Qualität zu bieten hat und das sind vor allem Blauburgunder und Lagrein. Und bei allen Weinen müssen wir darauf achten, dass die Qualität von unten kommt. Das heißt, dass die Basislinie richtig guten Wein garantiert.“ So einen Satz hört man eher selten. Normalerweise stellen die größeren Betriebe eher ihre Top-Linie in den Vordergrund, auch wenn diese nur einen kleinen Teil der Gesamtproduktion ausmacht. Diese gibt es bei Kettmeir natürlich auch, und sie bietet wirklich ausgesprochen gute Qualitäten (vor allem bei den Sekten), aber punkten will man hier vor allem mit dem guten Preis/Leistungsverhältnis aller Weine.

Die Trauben stammen fast ausschließlich von Vertragswinzern, mit denen das ganze Jahr über ein intensiver Kontakt gepflegt wird, „damit auch nur die Qualitäten in den Keller kommen, mit denen man vernünftig arbeiten kann,“ so Josef Romen. Das Angebot der Kellerei Kettmeir besteht derzeit aus 18 Weinen, aufgeteilt in drei Weinlinien, sowie 3 Sekten und einem Grappa. Die Preise bewegen sich zwischen 5 und 17 Euro.

Direktverkauf: Montag – Freitag: 9.00 – 18.00 Uhr, Samstag: 9.00 – 12.00 Uhr
Kellereistraße 4, Kaltern
Tel: +39 0471 963 135
info@kettmeir.com
www.kettmeir.com

Die Weine der Kellerei Kettmeir im Wein-Plus-Führer:
http://www.wein-plus.de/italien/Kettmeir_52654.html

Nützliche Adressen:

Wein-Punkt Kaltern (wein.kaltern): Eine Genossenschaft, die sich dem qualitätsorientierten Weinbau verschrieben hat. Man will Weinbautradition pflegen und die Bedeutung der Weinkultur für das gesellschaftliche Leben wahren. Vierteljährlich wird eine kostenlose Informationsschrift publiziert, die umfassend über den Weinbau in und um Kaltern informiert.
info@wein.kaltern.com
www.wein.kaltern.com

Verein Südtiroler Weinstraße: Organisiert Veranstaltungen im Anbaugebiet wie die Weinstraßen-Wochen, die Nacht der Kellerei, Tag des Eppaner Weins und viele andere.
Tel.: +39 0471 860 659
E-Mail: info@suedtiroler-weinstrasse.it  
www.suedtiroler-weinstrasse.it.

Freie Weinbauern Südtirol: Zusammenschluss von derzeit 82 selbstvermarktenden Südtiroler Weingütern. Ein absolutes Muss für jeden Südtirol–Weinfreund: die Vinea Tirolensis, bei der fast alle Mitgliedsbetriebe ihre aktuellen Weine vorstellen. Heuer am 23. August im Schloss Maretsch in Bozen.
info@fws.it
www.fws.it

Roter Hahn: Vermittelt in Südtirol Unterkünfte auf dem Bauernhof. Darunter auch viele bäuerliche Weinerzeuger. Die Qualitätskriterien sind sehr streng und werden jährlich überprüft.
Tel. 0039 0471 999325; Fax. 0039 0471 981171
E-Mail: info@roterhahn.it
www.roterhahn.it

 

Restaurant-Empfehlungen:

So viele gute Wein-Produzenten es inzwischen in Kaltern gibt, so viele gute Lokale gibt es hier. Empfehlenswert sind alle Betriebe, die sich wein.kaltern angeschlossen haben. Allein schon wegen ihrer großen Auswahl an hochwertigen Weinen im offenen Ausschank zu zivilen Preisen. Da ich leider nicht alle besuchen konnte, sind von den in alphabetischer Reihenfolge angeführten Lokalen nur acht etwas ausführlicher beschrieben.

Ansitz Windegg
Wird offiziell als Jausenstation bezeichnet, bietet allerdings einiges mehr als Brettljausen und einfache Südtiroler Kost. Im ansprechenden historischen Ambiente oder im Garten unter Palmen mit Blick auf den Kalterer See kann man klassische Südtiroler Gerichte genießen. Das Haus befindet sich im Besitz der Familie Brigl, weshalb neben einigen anderen Weinen, vor allem die Gewächse dieses Südtiroler Traditionsbetriebs im offenen Ausschank angeboten werden. Die Atmosphäre ist herzhaft und die Preise ausgesprochen moderat.
Windegg 3; +39 0471 965 113 windegg@dnet.it

Badl Genusshotel
Schöne Lage oberhalb von Kaltern mit klassischer Südtiroler und italienischer Küche. Kompetente Weinberatung und aufmerksamer Service
Pfuß 34; +39 0471 964 305; info@zumbadl.com, www.zumbadl.com

Castel Ringberg
St. Josef am See 1; +39 0471 960 010 info@castel-ringberg.com, www.castel-ringberg.com

Christl im Loch
Unterplanitzing 43; +39 0471 963 294

Gasthof Weißes Rössl
Markplatz 1; +39 0471 963 137; info@weisses-roessl-kaltern.com, www.weisses-roessl-kaltern.com

Goldener Stern
Beliebtes Lokal im Zentrum von Kaltern, mit einem großen Angebot. Sowohl Südtiroler Klassiker als auch mediterran angehauchte Gerichte und Pizza.
A.-Hofer-Strasse 28; +39 0471 960 969 goldener-stern@hotmail.com, www.goldener-stern.org

Gretl am See
Kalterer See 18; +39 0471 960 273; info@gretlamsee.com, www.gretlamsee.com

Haus am Hang
St. Josef am See 57; +39 0471 960 086 info@hausamhang.it, www.hausamhang.it

Kalterer See Hof
Kalterer See 32; +39 0471 960 157; info@kaltererseehof.com, www.kaltererseehof.com

Keller am Keil
Laut eigener Beschreibung „das etwas andere Restaurant am Kalterer See.“ Diese Beschreibung stimmt vollkommen. Tradition wird hier gekonnt und stilvoll mit modernen Tendenzen vereint. Sowohl beim Essen als auch beim Ambiente. Ein freundlicher, fachkundiger und immer aufmerksamer Service macht hier den Besuch im „Keil“ zu einer genussvollen und entspannten Angelegenheit.
St. Josef am See 8; +39 0471 960 259 psaut@hotmail.com, www.keil.it

Parc Hotel am See
Kalterer See; +39 0471 960 000 info@parchotel.cc, www.parchotel.cc

Restaurant Ritterhof
Das zur gleichnamigen Kellerei gehörende Restaurant bietet abwechslungsreiche Küche. Südtirol trifft hier auf Italiens Süden. Sowohl was das Essen als auch was die Weinauswahl betrifft. Neben den hauseigenen Gewächsen kann man hier viele hochwertige Weine aus ganz Italien im Offenausschank genießen. Ein Genuss ist auch die Aussicht von den beiden Balkons auf den Kalterer See und die Montiggler Hügel. Der Service ist sehr aufmerksam und kompetent.
Weinstraße 1; +39 0471 963 298 info@restaurant-ritterhof.it, www.restaurant-ritterhof.it

Schlosshotel Aehrental
Goldgasse 19; +39 0471 962 222; info@schlosshotel.it, www.schlosshotel.it

Seegarten
Restaurant direkt am Badestrand. Der Garten bietet zur warmen Jahreszeit ein ungewöhnliches Ambiente. Neben den Gästen, die hier die ausgezeichnete Küche und die guten Weine des Hauses genießen möchten, sitzen am Nachbartisch Badegäste in entsprechender Kleidung beim Weißbier. Das hat man nicht jeden Tag und man sollte es sich nicht entgehen lassen.
Kalterer See 17; +39 0471 960 260; info@seegarten.it, www.seegarten.it

Seehofkeller
Wenn man hier in der warmen Jahreszeit zum Essen geht, ist die Aussicht allein schon einen Besuch wert. Man hat einen Logenplatz über dem Kalterer See. Die Küche bietet angenehm leichte Gerichte, sowohl auf traditionelle Südtiroler als auch mediterrane Art.
St. Josef am See 60; +39 0471 960 020; info@seehofkeller.com, www.seehofkeller.com

Seehotel Ambach
Klughammer 3; +39 0471 960 098 info@seehotel-ambach.com, www.seehotel-ambach.com

See Perle
St. Josef am See; +39 0471 960 158 info@seeperle.com, www.seeperle.com

Siegi’s Essen und Trinken
Oberplanitzing 56; +39 0335 704 5737; info@siegis.it, www.siegis.it

Spuntloch
Uriges Lokal im Dorfzentrum. Im imposanten Gewölbekeller isst man gut und die große Auswahl an offenen Weinen bietet sehr viele der richtig spannenden Gewächse Kalterns.
Goldgasse 35; +39 0471 961 062; info@spuntloch.it; www.spuntloch.it

Torgglkeller
Bichl 2; +39 0471 963 421 info@torgglkeller.com, www.torgglkeller.com

Weinhaus PUNKT
Im Weinhaus von wein.kaltern kann man alle Weine der Kalterer Produzenten genießen. Viele davon im Offenausschank. Dazu gibt es eine kleine Auswahl an Südtiroler und italienischen Gerichten. Sehr fantasievoll zubereitet und in Portionen angeboten, bei denen man auch satt wird.
Marktplatz 3; +39 0471 964 965 weinhaus@wein.kaltern.com, www.wein.kaltern.com/weinhaus

Ein Muss in Kaltern: Die Vinothek Battisti Margareth Battisti widmet sich seit 1957 (!) mit großer Hingabe den berühmten Weinen aus Südtirol, Piemont, Toskana, dem Friaul und anderen wichtigen Anbaugebieten. Außerdem gibt es ein reichhaltiges Angebot an Grappa, Olivenöl, Aceto Balsamico, getrockneten und eingelegten Spezialitäten, hausgemachten Marmeladen, Alpenhonig, Nudelspezialitäten und vieles mehr. Alles vom Feinsten. Margareth Battisti lebt ganz und gar für ihr Geschäft und schätzt den persönlichen Kontakt mit den Kunden über alles, weshalb sie es auch nicht für nötig befindet, eine Web-Seite einzurichten. Nicht einmal eine E-Mail-Adresse gibt es hier. Wo findet man das heutzutage noch?
Goldgasse 7; +39 0471 963 299

Weitere gute Restaurants (auch außerhalb der Weinanbaugebiete) mit Wandervorschlägen und Kulturtipps findet man im empfehlenswerten Buch "Landgasthöfe in Südtirol" von Oswald Stimpfl; erschienen im Folio-Verlag, Wien-Bozen (www.folioverlag.com).

 

Überetsch - Teil 2 - Eppan

 

Überetsch - Teil 1 - Girlan

 

 

 

 

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