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Vom französischen Burgund aus gelangte der Pinot Nero Mitte des 19. Jahrhunderts nach Italien und dort vor allem besonders in das Oltrepò. Seit den 1960er Jahren vergrößerte sich die Anbaufläche rasant von damals 600 Hektar auf die heutigen 3.000. Pinot Nero ist im gesamten Oltrepò präsent, auch wenn er vor allem in den Tälern der Versa und des Scuropasso sowie in Montalto Pavese zu finden ist. Aus zahlreichen im Oltrepò durchgeführten Experimenten des Instituts für Baumpflanzungen der Fakultät für Landwirtschaft (Istituto di Coltivazioni Arboree della Facoltà di Agraria) aus Mailand resultiert, dass sich diese Sorte wegen ihrer geringen Wuchskraft besonders gut für enge Anpflanzungen und kurzen Beschnitt mit wenigen Knospen eignet. Unter diesen Bedingungen entstehen in geeigneten Lagen im Oltrepò hochklassige Pinots mit ganz eigenem Charakter.

 

Das Rebenmeer im Oltrepò Pavese – hier Rebanlagen in Codevilla (Foto: Consorzio Tutela Vini Oltrepò Pavese)

Dennoch vergleicht man sich natürlich gern mit dem großen Bruder aus Frankreich, doch die Weine sind hier in der Regel deutlich früher trinkreif, wirken oft etwas weicher, gerne auch im positiven Sinne rustikaler. Es sind oft ganz und gar bodenständige, unprätentiöse Weine, die getrunken, nicht angebetet werden wollen, und doch auch höheren Ansprüchen gerecht werden können.

Wie der Pinot Nero in das Oltrepò kam

Einige Ampelografen haben die Hypothese, dass Genotypen eines Ur-Spätburgunders schon zu römischen Zeiten auf den Hügeln des Oltrepò Pavese vorhanden waren. Sichere Erwähnungen gehen auf das Jahr 1500 zurück. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts pflanzte dann Graf Giorgi di Vistarino in Rocca de‘ Giorgi mit großem Erfolg mehrere Hektar mit französischen Klonen an. Das ist der Anfang eines Abenteuers, der das gesamte Territorium mit einbezieht, nicht zuletzt, weil sich die Sorte auch hervorragend zur Versektung eignet.

 

Historische Etiketten von frühen Schaumweinen aus dem Oltrepò% als es noch zum Piemont gehörte und man das Wort „Champagne“ (Champagner) noch benutzen durfte (Foto: Consorzio Tutela Vini Oltrepò Pavese)

Als im Jahre 1912 das Werbeplakat „Gran Spumante Svic“ (Società Vinicola Italiana di Casteggio) neben der Freiheitsstatue von New York emporragt, rührt dies vor allem die ankommenden Emigranten. Es folgen hektische Jahre und zahlreiche Auszeichnungen für verschiedene Marken und Betriebe, darunter vor allem für die Weine von „La Versa“. Im Jahre 1970 kommt die DOC Oltrepò Pavese und 2007 die DOCG Oltrepò Pavese Metodo Classico (Schaumwein aus klassischer Flaschengärung), die sich ab 2010 auf dem Markt befinden, sowie die DOC Oltrepò Pavese Pinot Nero für Rotweine.

 

Herbststimmung im Oltrepò mit Blick auf das Castello Santa Giuletta (Foto: Consorzio Tutela Vini Oltrepò Pavese)

Wo Pinot Nero drinsteckt

Die Rebsorte ist Basis oder zumindest Bestandteil einer ganzen Reihe von roten, weißen oder schäumenden Weinen:

Oft gibt es die genannten Weinen in stillen Versionen und als Frizzante, dazu kommen noch die Weine mit der Herkunftsbezeichnung IGT oder IGP Provincia di Pavia.

 

(Foto: Consorzio Tutela Vini Oltrepò Pavese)

Das rosa schäumende Oltrepò – Cruasé

 

(Foto: Consorzio Tutela Vini Oltrepò Pavese)

Cruasé – aus „Cru“ (Lage) und „Rosé“ – ist eine geschütze kollektive Marke und eines der wichtigsten Produkte des Territoriums. Es handelt sich bei den Weinen ausnahmslos um Rosé-Schaumwein, der mittels klassischer Flaschengärung erzeugt wird.

Die Geschichte des Cruasé ist jung, wenn sie auch antike Wurzeln hat. Der Entstehungsprozess der DOCG Oltrepò Pavese Metodo Classico brachte eine Diskussion in Gang, die sich mit der Individualisierung genau dieser Typologie Rosé konkretisierte. Die Nachfrage nach schäumenden Roséweinen stieg und steigt weiter.

Der Cruasé wird in den Varianten Brut, Extra Brut und Brut Nature erzeugt und muss mindestens für 18 Monate auf der Hefe liegen. Seine Einsatzmöglichkeiten sind längst nicht auf den Aperitif oder Feierlichkeiten beschränkt. Erstklassiger Cruasé macht sich auch hervorragend als vielseitiger Essensbegleiter, der auch ein ganzes Menü lang getrunken werden kann.

Produktion, Aussicht und Markt

Die Produktionszahlen der letzten drei Jahre zeigen ein stetes Wachstum der abgefüllten Mengen von Schaumwein und Rotwein gleichermaßen:

Abgefüllte
Menge

Oltrepò Pavese DOCG
Metodo Classico
(Schaumwein weiß und rosé)

Oltrepò Pavese DOC
Pinot Nero
(Rotwein)
2013 800.000 Flaschen 400.000 Flaschen
2012 700.000 Flaschen 350.000 Flaschen
2011 650.000 Flaschen 300.000 Flaschen

Das große Ziel ist es, innerhalb von nur drei Jahren auf drei bis vier Millionen Flaschen Schaumweins mit klassischer Flaschengärung zu kommen und darüber hinaus über eine Million Flaschen roten Stillwein abzufüllen.

Zurzeit wird der Spätburgunder in seinen verschiedenen Ausprägungen vor allem in der Lombardei selbst konsumiert. Weitere nationale Märkte sind das Piemont, die Emilia Romagna und Ligurien. Als Auslandsmärkte peilt man vor allem die Vereinigten Staaten von Amerika, Japan, Russland und China an.

Alle aktuell verkosteten Pinot Nero aus dem Oltrepò Pavese

Alle aktuell verkosteten Rotweine aus Pinot Nero aus dem Oltrepò Pavese

Alle aktuell verkosteten Schaumweine aus Pinot Nero aus dem Oltrepò Pavese

Alle aktuell verkosteten Weißweine aus Pinot Nero aus dem Oltrepò Pavese

Zur Vorstellung der Pinot-Nero-Erzeuger auf der Prowein 2014

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