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2015 gehört sicher zu den besten Jahrgängen der letzten Dekade im Kremstal. Wir können uns nicht erinnern, bislang eine ähnlich breite Palette erstklassiger Veltliner und Rieslinge von hier probiert zu haben, und schon die Basisweine sind oft bemerkenswert gut. Die Bandbreite der Stile ist groß: von elegant und schlank bis mächtig und alkoholstark ist alles dabei. Die feineren Versionen sind uns zwar grundsätzlich etwas lieber, aber große Klasse findet sich sehr wohl auch unter den besonders kräftigen Weinen. Wie schon in den letzten Beiträgen aus der Reihe "Im Fokus", gehen wir auf Weine und Stile in unseren Kurzportraits all jener Weingüter näher ein, die uns aktuellt Proben vorgestellt haben.

Weingut Josef Bründlmayer

Das noch junge Weingut ist auf Erfolgskurs und hat heuer wohl das beste Sortiment vorgestellt, das wir von ihm bislang probieren konnten. Sie sind eher modern gemacht, oft fruchtbetont und in der Regel schon verhältnismäßig früh zugänglich. 2015 allerdings schadet gewisse Flaschenreife nicht, damit sich Hefetöne und Primärfrucht noch ein wenig abschleifen.

Walter Buchegger

Relativ kleiner Spitzenbetrieb, dem es heuer trotz beachtlicher Alkoholgrade gelingt, in seinen Weinen den Weingutstypischen Schliff beizubehalten. Riesling und Veltliner sind gleichermaßen durch die Bank erstklassig: fest, tief, mineralisch, charaktervoll und spannend. Die beste Serie, die wir von hier kennen.

Weingut-Heurigenschank Eder

Sehr zuverlässiger Betrieb mit geradlinigen, schön zu trinken, in der Spitze auch gewichtigeren und komplexeren Weinen zu verbraucherfreundlichen Preisen. Auch hier ist 2015 sehr erfreulich ausgefallen, aber auch die frisch probieren 2013er Rotweine gefallen uns gut.

Wein- und Gästehof Gabriele und Josef Edlinger

Relativ altes Weingut, dass heute in fünfter Generation Weine auf zuverlässig gutem bis sehr gutem Niveau zu sehr erschwinglichen Preisen erzeugt. Vor allem der feste und griffige Veltliner aus dem Steiner Point hat es uns angetan, weil er nicht zuletzt durch seinen wesentlich moderateren Alkohol mehr Trinkfreude bietet als der in der Haushierarchie deutlich höher angesiedelte, aber eben auch recht mächtige "Optimas".

Winzerhof Kalchhauser

9-Hektar-Betrieb, der heute von Silvia und Günter Kalchhauser im Nebenerwerb geführt wurden. Die uns in diesem Jahr zum ersten Mal vorgestellten Weine sind in der Regel einfach, aber sauber und gut zu trinken, nur manchmal für die eingeschränkte Substanz ein wenig alkoholisch. Allerdings auch sehr moderat kalkuliert.

Weingut Mantlerhof

Eine kleine, dabei ungeheuer beeindruckende Serie hat und Sepp Mantler vorgestellt. Selbst die kräftigsten Weine sind hier messerscharf gezeichnet und niemals auch nur im Ansatz breit. Auch in Sachen Tiefe und Komplexität macht dem Altmeister heuer niemand etwas vor. Das gilt schon für den verhältnismäßig leichten und dabei hocheleganten Veltliner von den Lössterrassen, ein Meisterwerk mit einem schon sensationellen Preis-Genuss-Verhältnis. Leider hat man uns die Spezialitäten -wie etwa den Roten Veltliner - nicht vorgestellt, aber auch so wird klar, dass sich dieses uralte Spitzenweingut gerade selbst übertroffen hat.

Weingut Gottfried Mittelbach

Gottfried Mittelbach Junior scheint ziemlich genau zu wissen, was er tut. So überrascht uns das Gut heuer mit Qualitäten, wie wir sie hier in der Spitze noch nicht erlebt - und auch kaum erwartet - haben. So darf es gerne weiter gehen!

Weingut Hermann Moser

Ausgezeichnete Serie fest gewirkter, konzentrierter und entwicklungsfähiger Weine, die es mit der Kraft nicht übertreiben. Der ungemein feste und konzentrierte Riesling aus dem Gebling bleibt einem lange in Erinnerung. So gut gefielen uns die Weine von Martin Moser bisher noch nie.

Weingut Müller

Ziemlich großes Weingut, das uns in diesem Jahr leider nur 2 Weine vorgestellt hat. Die Qualitäten schwanken hier bisweilen, sind dabei immer mindestens gut, manchmal aber auch exzellent. Neben Riesling und Veltliner fällt vor allem der Chardonnay immer wieder auf.

Martin Nigl

Martin Nigl produziert seit Jahren die feinsten, kühlsten und elegantesten Weine im Kremstal. Alles Mächtige ist ihnen völlig fremd. Sie sind der beste Beweis dafür, dass das Fehlen von Wucht und Alkohol keineswegs keineswegs auf Kosten von Komplexität, Tiefe und Langlebigkeit gehen muss. Im Gegenteil: kaum ein anderes Weingut im Kremstal hat zuletzt ähnlich zuverlässig Spitzenqualität geliefert - und das auch in schwächeren Jahren. Kein Wunder, dass Nigl auch heuer eine Bank ist, und das neben den Paradesorten der Kremstal DAC auch bei Sauvignon oder Muskateller.

Weingut A. und F. Proidl

Franz Proidls Weine sind oft so etwas wie die Antipoden zu jenen Martin Nigls: immer kraftvoll, würzig, schmelzig und oft auch ein wenig rustikal, manchmal leicht süßlich, dabei immer komplex und tief. Sie reifen zumeist exzellent. Der ungemein vielschichtige Riesling aus dem Ehernfels zeigt als Primus inter Pares heuer exemplarisch, wie gut Proidl den Spagat zwischen Kraft und Feinheiten beherrscht. Auch die Edelsüßen fallen regelmäßig großartig aus.

Weingut Thiery-Weber

Spätestens seit Erich Webers Neffe Artur Toifl im Betrieb mitmischt, gehört das Gut zu den Spitzenerzeugern an der Krems. Neben den Traditionssorten, die in allen Gewichtsklassen vorne mitspielen, lassen hier auch die Roten immer wieder aufhorchen. Spezialität des Hauses ist der gemischte Satz mit dem Kosenamen "Wolferl", der heuer deutlich mächtiger ausgefallen ist als der Diminutiv suggerieren mag.

Weingut Franz Türk

Eines der führenden Weingüter dessen Region, dessen Weine auch in Jahren wie 2015 nicht zu wuchtig ausfallen. Hier kann man schon die Basisweine stets blind kaufen. Auch mit erstklassigen Spezialitäten kann Türk dienen: die Edelsüßen sind ebenso bemerkenswert wie der knochentrockene Sekt vom Cabernet Sauvignon, der für uns zu den besten Schaumweinen Österreichs gehört.

Winzerhof Martin Walzer

Reines Weißweingut mit zuverlässig guten, bisweilen auch sehr guten Qualitäten mit dem Veltliner aus dem Kremser Gebling in aller Regel an der Spitze.

Weingut Alois Zimmermann

Zuverlässiges Weingut, das ausschließlich Riesling und Veltliner im Anbau hat. Heuer wurden uns nur 3 Weine vorgestellt: Die Veltliner haben die Nase dieses Mal klar vorn - und sind für das Gebotene ausgesprochen preiswert.

Weingut Zöhrer

Uraltes Weingut, auf dem Anton Zöhrer heute zunehmend eigenwillige, im besten Sinne unmoderne Weine aus zum Teil uralten Reben keltert. Die sind oft durchaus gewöhnungsbedürftig, benötigen Aufmerksamkeit und Luft, lohnen aber die Geduld. Aufmerksam beobachten werden wir hier nicht zuletzt die Entwicklung der Rotweine. Sie sind uns schon jetzt sehr sympathisch in ihrer unprätentiösen Art und Lebendigkeit, aber wir würden uns nicht wundern, wenn sich hier in naher Zukunft noch einiges bewegt.

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