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Die österreichische Weinhandelskette „Wein & Co“ soll möglicherweise an den europäischen Weinhändler Hawesko aus Hamburg verkauft werden. Dies berichtet die Wiener Tageszeitung „Der Standard“ unter Berufung auf Insider.
Hawesko, zu dem auch die Kette „Jacques' Wein-Depot“ gehört, ist mit zuletzt rund 480 Millionen Euro Umsatz fast zehn Mal so groß wie Wein und Co. Mit knapp drei Millionen Flaschen Wein wurde dort im vergangenen Geschäftsjahr ein Umsatz von rund 53 Millionen Euro erwirtschaftet.
Bereits vor drei Jahren habe es Gerüchte um einen Verkauf des österreichischen Weinhändlers gegeben, berichtet der Standard. Dessen Gründer Heinz Kammerer bestätigte den Verkauf auf Anfrage der Tageszeitung nicht, räumte aber ein, er müsse er angesichts des nahenden 70. Geburtstags „an seine Nachfolge denken“. Es gebe „immer wieder Kontakte, ich bekomme im Jahr fünf Angebote", sagte Kammerer dem „Standard“.
Seine Handelskette bewertet er nach einer Restrukturierungsphase als „gut aufgestellt“. Kammerer ließ einige Filialen schließen und verfügt derzeit über 20 Geschäfte sowie rund 280 Mitarbeiter. Die Logistik wurde an die Bahn-Tochter Schenker ausgelagert. Nach einem Verlust von 2,5 Millionen Euro im Rumpfjahr 2015 werde laut „Standard“ für 2016 (bis Ende September) ein Minus vor Steuern von 479.000 Euro ausgewiesen. Für das abgelaufene Jahr, dessen Bilanz noch nicht vorliegt, würden aber wieder Gewinne in Aussicht gestellt. „Wir haben auf der Kostenseite viel gemacht. Jetzt sind wir zukunftsfit“, sagt dazu Kammerer. Starke Zuwächse verzeichne Wein & Co vor allem im Onlinehandel.
Hawesko habe zu den Gerüchten keine Stellungnahme abgeben wollen. Das Unternehmen will aber durch Akquisitionen weiter wachsen. Sie sollen mit den konstanten Gewinnen in der Vergangenheit finanziert werden. Zuletzt übernahm Hawesko die Mehrheit an WeinArt und damit auch an Grand Cru Select.