Die Europäische Kommission sagt für den Weinjahrgang 2017 eine historisch niedrige Erntemenge voraus. Nach den Schätzungen der Generaldirektion für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung liegt die zu erwartende Weinmenge für dieses Jahr in den EU-Mitgliedsstaaten bei ínsgesamt 145,1 Millionen Hektolitern und damit um 14,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Französische Medien berichten vom niedrigsten Wert seit 1945.
Vor allem die drei größten Weinproduzenten Italien, Frankreich und Spanien haben laut EU-Kommission große Einbußen hinzunehmen. Ursachen seien schwere Schäden in vielen Weinbergen, die hauptsächlich auf Frost im Frühjahr, Hagel- und Gewitterstürme sowie starke Hitze und Trockenheit im Sommer zurückzuführen seien. So sinkt die Erntemenge in Italien um 21 Prozent auf 40 Millionen Hektoliter, in Frankreich um 18 Prozent auf 37,2 Millionen Hektoliter und in Spanien um 15 Prozent auf 36,8 Millionen Hektoliter. In Deutschland liegt die geschätzte Weinmenge nach EU-Angaben mit knapp acht Millionen Hektoliter um zwölf Prozent niedriger als im Jahr zuvor.
Kleinere EU-Weinländer können der Statistik zufolge dagegen eine höhere Erntemenge als 2016 verzeichnen, beispielsweise Rumänien um 61 Prozent, Österreich um 23 Prozent, Zypern um 22 Prozent und Portugal um zehn Prozent.
Die endgültigen Zahlen zur Weinmenge des Jahres 2017 werden im März 2018 vorliegen.