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Sechs Erntehelfer haben sich bei der Weinlese 2016 nach dem Trinken von frisch gepresstem Most mit dem lebensgefährlichen und hochansteckenden Tularämie-Bazillus (Francisella tularensis) infiziert. Die zwei Frauen und vier Männer litten unter stark geschwollenen Lymphknoten, hohem Fieber, Schüttelfrost und Durchfall. Der Tularämie-Erreger gilt unter Militärexperten als geeignet für Biowaffen.

Ausgelöst wurde die Erkrankung durch eine infizierte Maus im Weinberg, die bei der Lese mit dem Vollernter in die Presse geriet und so den Most kontaminierte. Dies berichtet das Fachmagazin „The New England Journal of Medicine“, das die umfangreichen Analyseergebnisse kürzlich publizierte. An den Untersuchungen beteiligt waren das Landesgesundheitsamt in Koblenz, mehrere Institute in Rheinland-Pfalz, das Robert-Koch-Institut in Berlin sowie die Universitätskliniken in Heidelberg.

Selbst bei früher Behandlung mit Antibiotika sterben fünf Prozent der Erkrankten, unbehandelt stirbt jeder dritte Infizierte. Die Weinbergshelfer haben die Erkrankung überstanden. Die Experten konnten aufgrund der DNA-Analyse des identifizierten Erregers eine Maus als Erreger bestimmen. Die Autoren des Artikels warnen, die Lese mit dem Vollernter sei ein potentieller Infektionsherd für von Tieren auf Menschen übertragbare Krankheiten. In Deutschland werden laut Robert-Koch-Institut jährlich etwa 20 bis 30 Fälle einer solchen Infektion gemeldet. Die Dunkelziffer liege aber mutmaßlich viel höher.

Der vom Weingut aus dem Most produzierte Wein wurde beschlagnahmt und vernichtet.

(uka / Foto: Deutsches Weininstitut)

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