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Knapp 400 Weine haben wir dieses Jahr für unser "BEST OF Grosses Gewächs" probiert. Bei den Weißen stand fast ausschließlich der Jahrgang 2012 auf dem Programm, bei den Rotweinen hauptsächlich Weine der Jahrgänge 2011 und 2010 sowie einige wenige ältere Exemplare, die erst jetzt in den Verkauf kommen. Wie immer haben wir ausschließlich solche Grossen Gewächse bewertet, die wir in unserem Verkostungsraum in Erlangen probieren konnten. Wenn Sie also Weine vermissen, dann wurden sie uns von ihren Produzenten leider nicht oder zumindest noch nicht vorgestellt. Wir vervollständigen die Liste laufend, sobald weitere Grosse Gewächse bei uns eintreffen. Wenn Sie stets auf dem Laufenden gehalten werden möchten, abonnieren Sie am besten unser Verkostungstelegramm (auf der Homepage anmelden und dann im Benutzerprofil – Kasten oben links – auf "E-Mail-Dienste" klicken).

Jeden Wein haben wir mindestens zweimal probiert; viele Proben wurden von uns aber auch über Tage immer wieder nachverkostet, wenn wir den Eindruck hatten, dass sie besonders viel Zeit und Luft benötigten. Von den meisten dieser Nachproben haben wir Videos gedreht, die Sie in unserem Youtube-Kanal finden, wenn Sie sich ein Bild von unserer Arbeit machen wollen.

 

Das Rotenfelsmassiv an der Nahe% Heimat u.a. der Spitzenlage Traiser Bastei. (Foto: Weinland Nahe)

Das Jahr der Finesse

2012 brachte nicht nur eine außergewöhnlich lange Reihe erstklassiger trockener Rieslinge hervor, auch stilistisch ist das Jahr ein Meilenstein. Die besten Weine besitzen heuer eine Eleganz und Rasse, wie wir sie in den letzten Jahren nicht oft erlebten. Viele von ihnen sind geradezu idealtypisch für die Sorte und ihre jeweilige Herkunft. Gerade ihre Feinheit bringt es mit sich, dass sich die Weine in ihrer Persönlichkeit noch klarer unterscheiden, als wir es gewohnt sind. In einigen Gebieten muss man nach mittelmäßigen Weinen lange suchen, in anderen sind zumindest die Spitzen von berückender Güte. Insgesamt können wir uns nicht erinnern, je einen Jahrgang mit einer so großen Zahl von Spitzengewächsen erlebt zu haben, von denen sich jedes Einzelne lohnt, im Keller zu haben.

Bei den fränkischen Silvanern sieht das Bild durchwachsener aus, doch es lohnt sich, nach den besten Weinen Ausschau zu halten. Auch bei den Burgundersorten, für die 2012 weniger ideale Voraussetzungen bot, schwanken die Qualitäten merklich. Gleichwohl finden sich in der Südpfalz, in Baden und nicht zuletzt im dieses Jahr überaus erfolgreichen Württemberg einige erstklassige Weiß- und Grauburgunder.

 

Von der Ahr – hier der Blick auf Altenahr – kommen einige der besten Rotweine Deutschlands. (Foto: Shapefruit AG)

Emanzipation in Rot

In der deutschen Rotweinszene scheinen sich derzeit zwei Lager immer weiter voneinander zu entfernen. Auf der einen Seite werden die Weine immer feiner, eigenständiger und  charaktervoller – und das relativ unabhängig vom jeweiligen Alkoholgehalt. Hier nähert man sich immer stärker dem burgundischen Vorbild, ohne dabei die eigene Herkunft zu verleugnen. Die andere Seite setzt weiterhin auf hohen Alkohol, teils überreifes Traubenmaterial und nicht zuletzt viel Holz. Diese Machart hat zweifellos ihre Anhänger; das Ziel eines Grossen Gewächses, ein klares Abbild seiner jeweiligen Herkunft zu bieten, erfüllt dieser eher austauschbare Stil indes kaum.

Dabei geht der Holzeinsatz offenbar ganz allgemein und zum Teil deutlich zurück. Nur haben wir nach wie vor den Eindruck, dass vor allem bei den Burgundern häufig ungeeignetes Holz verwendet wird, weil immer noch zu viele Weine spröde, rauchig-speckig und bitterlich daherkommen – und diese holzige Bitterkeit auch mit der Reife selten ablegen. Es scheint uns allerdings so, als würden viele Produzenten auch hier immer sensibler.

Einen festen Platz unter den deutschen Spitzenrotweinen hat inzwischen der Lemberger eingenommen. Wo man es vermeidet, die Weintrinker mit weichen Schmeichlern zu unterfordern und auf die Stärken der im Grunde betont herben Sorte setzt, macht der Lemberger den österreichischen Blaufränkisch inzwischen gewaltig Konkurrenz.

 

Steffen Christmann% Präsident des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter (VDP); die Verbandsmitglieder dürfen ihre trockenen Weine der höchsten Qualitätsstufe "Grosses Gewächs" nennen% sofern diese den jeweiligen Vorgaben entsprechen. (Foto: VDP)

Zum "BEST OF Grosses Gewächs weiß" (PDF-Dokument)

Zum "BEST OF Grosses Gewächs rot" (PDF-Dokument)

Alle in diesem Jahr verkosteten Grossen Gewächse

Alle in diesem Jahr verkosteten weißen Grossen Gewächse

Alle in diesem Jahr verkosteten roten Grossen Gewächse

Alle in diesem Jahr verkosteten Riesling GG

Alle in diesem Jahr verkosteten Silvaner GG

Alle in diesem Jahr verkosteten Weißburgunder GG

Alle in diesem Jahr verkosteten Grauburgunder GG

Alle in diesem Jahr verkosteten Spätburgunder GG

Alle in diesem Jahr verkosteten Lemberger GG

Alle in diesem Jahr verkosteten Frühburgunder GG

Zur Artikelserie "Die neue VDP-Klassifikation"

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