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Schon früh wurde vermutet, Baden könnte sich als einer der Gewinner des Jahrgangs 2010 herausstellen. Vor allem dem Kaiserstuhl, der heißesten Weinregion Deutschlands, traute man zu, vom kühleren Witterungsverlauf und nicht zuletzt der höheren Säure zu profitieren. Und es ist auch der Kaiserstuhl, der 2010 die besten Weine Badens hervorbrachte – und das bei allen für das Große Gewächs zugelassenen Sorten.

 

Weinberge bei Schliengen (Foto: DWI)

Es wäre allerdings übertrieben, von einem großen Jahrgang zu sprechen, das ist 2010 auch am Kaiserstuhl selbst in absoluten Spitze nicht. Dazu fehlt es den meisten Weinen vielleicht doch an der letzten Tiefe und Komplexität. Gleichwohl sind in ganz Baden viele ausgezeichnete bis hervorragende Weine entstanden, die über den feinen Säurebiss und die Eleganz verfügen, die mancher Weinliebhaber in sehr reifen Jahrgängen mitunter vermisst.

Weiß- und Grauburgunder schnitten heuer gleichermaßen gut ab, vielleicht mit leichten Vorteilen beim Grauburgunder, was vor allem daran liegt, dass die Weingüter Bercher und Salwey gleich mehrere erstklassige Exemplare der Sorte vorstellten. Auch beim Weißburgunder hatte Bercher die Nase vorn und gab damit einen Beleg für seine außergewöhnliche Zuverlässigkeit auf höchstem Niveau ab, dicht gefolgt von Dr. Heger, dessen Weine alle zur Spitzengruppe gehören.

Beim Riesling konnte die Ortenau ihre führende Stellung heuer nicht bestätigen, wobei jedoch gesagt werden muss, dass mit Schloss Neuweier ein wichtiger Betrieb in der Probe fehlte. Doch auch Andreas Laible, der ansonsten ziemlich regelmäßig den besten trockenen Riesling Badens produziert, blieb mit seinem – nach wie vor sehr guten – Großen Gewächs ein wenig hinter den Erwartungen zurück, nicht zuletzt weil die hohe Süße und die deutlichen Botrytistöne hier auf Kosten von Finesse und Herkunftscharakter gehen. So sind es diesmal ein eleganter Riesling von Dr. Heger sowie eine deutlich robustere, dabei sehr typische Ausgabe von Schlör aus Tauberfranken, die das Große Riesling-Gewächs in Baden hochhalten.

 

Weinberge bei Auggen (Foto: DWI)

Die größte Aufmerksamkeit jedoch gebührt den Spätburgundern aus 2009. Wie in anderen Regionen auch, entstanden in Baden 2009 mit die besten Rotweine, die wir aus der Region bislang probieren durften. Alle Spitzenbetriebe legten erstklassige Weine vor; Salwey, Huber und Dr. Heger übertrafen sich mit ihren besten Exemplaren allesamt selbst. Dabei sind wir uns bei einigen dieser Weine noch nicht einmal sicher, ob sie sich nicht noch weiter steigern können. Mehr und mehr nähert man sich hier dem burgundischen Vorbild der dortigen Grands Crus an, ohne jedoch an Charakter und Herkunftstypik zu verlieren. Ganz im Gegenteil: Da die Weine in letzter Zeit immer feiner und fokussierter werden, treten Lagen- und Stilunterschiede um so deutlicher zutage. Indem die besten badischen Produzenten also einigen der größten Rotweine der Welt nacheifern, emanzipieren sie sich auch umso stärker von ihnen, je mehr sie sich in qualitativer Hinsicht dem Ziel nähern.

Die aktuell probierten Großen Gewächse aus Baden im Weinführer:

Weißburgunder

Grauburgunder

Riesling

Spätburgunder

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