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IMG_0369Es wurde mir erst während des Abends so richtig bewusst, wie gut der Wein – speziell dieser Jahrgang – ist. Und heute beim googeln bin ich fast erschrocken über die Preise. Natürlich wusste ich, was ich da aus dem Keller holte. Natürlich war es nur klar, dass ich hier eine kleine „Kostbarkeit“ trinken werde. Doch der Jahrgang 1990 – quasi das Vorzeigejahr der 90er – muss allmählich ins Glas, auch wenn man so etwas gerne „aufsparen“ möchte. Für wen, bis wann, warum…? Dies ging mir durch den Kopf, als ich zur Flasche griff. Ein „gewöhnlicher“ Tag, Samstag, unmittelbar vor einer grösseren Reise. Warum nicht jetzt.

Anfänglich habe ich nur anerkennend genickt. Gut, ja ganz gut. Je länger der Wein aber offen und im Dekanter (oder im Glas) war, desto besser wurde er. Vornehm weich, tiefgründig, harmonisch – bei jedem Schluck wurde er „grösser“. Mit solchen Komplimenten bin ich vorsichtig, es könnte auch an mir liegen, an meiner Stimmung, an meiner augenblicklichen Verfassung, am Vergleich mit Weinen, die ich in der letzten Zeit getrunken habe.

Doch diesmal lag es nicht an mir. Und er hielt jedem Vergleich stand. Da bin ich überzeugt. Eigentlich brauche ich keine Kronzeugen dafür. In diesem Fall bin ich ganz sicher: Ein grossartiger Wein, etwas vom Besten, das ich in der letzten Zeit im Glas hatte, vor allem ein Bordeaux, der nicht protzt, sondern durch seine feinen Aromen, durch seine jetzt ganz offene, aber dezente Frucht, durch sein Bukett von Zimt, Tabak, Pflaumen und Cassis, alles eingebunden in samtenes Tannin. Ich bin begeistert.Ch. Latour, Weinberg-Rosen - TM

Dann habe ich halt doch Parker, Gabriel und Co. konsultiert. Ist meine Begeisterung nur ein momentaner „Gemütsausschlag“? Gabriel: „Gehört zu den ganz grossen 90er Bordeaux! …War einfach nur geil … Wer ihn jetzt nicht austrinkt, wird es wohl bald bereuen…“ Geil ist er nicht der Wein, dafür ist er viel zu vornehm, zu aristokratisch (ohne dass das Weingut zu den Aristokraten des Bordeaux gehört) aber sonst hat er, René Gabriel (auch mit seinen 19/20 Punkten) recht. Und bereuen möchte ich nichts, auch nicht den Abend, auch nicht, dass es den gewöhnlichen Werktag war, an dem ich ihn im Glas hatte.

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