Kategorien
Wo wächst Wein?
Weinreben brauchen zum Wachsen Sonne, Wasser und Nährstoffe. Letztere kommen aus dem Boden, wobei Reben auch auf ausgesprochen kargen Böden gedeihen können.
Um hochwertige und reife Trauben auszubilden, braucht der Rebstock vor allem Wärme und Licht. Beides liefert die Sonne, daher ist eine Hanglage in südlicher Ausrichtung für einen Weinberg optimal. An Hängen ist darüber hinaus die Thermik günstig: Nachts fallen kalte Luftströmungen den Hang hinunter, tagsüber steigen warme Luftströmungen hinauf. Positiv wirken sich auch Gewässer (Flüsse, Seen, Meere) aus, weil sie das Sonnenlicht reflektieren.
Die optimale Temperatur für das Traubenwachstum beträgt zwischen 25 und 28 Grad Celsius. Die Temperatur hängt maßgeblich davon ab, in welcher Höhe die Reben stehen; als Faustregel gilt, dass die Temperatur pro 100 Meter Höhenunterschied aufwärts um 0,6 Grad sinkt.
Die Mindestanforderungen für den Weinbau liegen bei einer mittleren Jahrestemperatur von mindestens 9 Grad Celsius, einer Durchschnittstemperatur des wärmsten Monats von mindestens 18 Grad Celsius, einer maximalen Tiefsttemperatur im Winter von minus 13 Grad Celsius, mindestens 1.300 Sonnenstunden pro Jahr, einer jährlichen Niederschlagsmenge von mindestens 500 mm (in warmem Klima mindestens 750 mm) sowie einer Vegetationsperiode (der Zeit zwischen dem letzten und dem ersten Frost) von mindestens 180 Tagen.
Vor diesem Hintergrund ist Weinbau nur in bestimmten Gebieten der Erde möglich, den so genannten Rebengürteln. Diese erstrecken sich grob zwischen dem 40. und 50. Breitengrad auf der Nordhalbkugel sowie zwischen dem 30. und 40. Breitengrad auf der Südhalbkugel. In diesen Zonen, in denen gemäßigtes Klima herrscht, liegen beispielsweise Mittel- und Südeuropa, die USA, Chile, Argentinien, Südafrika, Südaustralien und Neuseeland. Ob sich eine Region klimatisch für die Kultivierung von Weinreben eignet, sagt die Weinbauwürdigkeit aus, die wissenschaftlich untersucht und ermittelt wird.