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Die im Bozner Stadtgebiet beheimateten Kellereien sind mit Ausnahme der Kellerei Bozen und der Klosterkellerei Muri-Gries alteingesessene Familienbetriebe von überschaubarer Größenordnung. Bei allen Betrieben herrscht ein ausgeprägter Sinn für Gastfreundschaft sowie ein gutes Gespür für erhaltenswerte Traditionen, was sich unter anderem daran zeigt, dass die Bozner Klassiker Lagrein und Vernatsch resp. St. Magdalener überall die wichtigsten Weine sind.

 


Die Kellerei Bozen entstand in ihrer derzeitigen Form aus dem Zusammenschluss der Bozner Kellereigenossenschaften Gries und St. Magdalener im Jahr 2001. Mit durchschnittlich 3 Millionen Flaschen im Jahr ist die Kellerei Bozen die größte genossenschaftlich organisierte Kellerei in Südtirol. Dass sich Größe und Top-Qualität nicht ausschließen, zeigt das breite Spektrum sehr guter und ausgezeichneter Weine, die hier jedes Jahr aufs neue produziert werden (siehe hier ).

Seit 1988 ist Stephan Filippi Kellermeister der Kellerei Bozen und gehört damit zusammen mit Hans Terzer und Willi Stürz zu den dienstältesten Kellermeistern in Südtirol. Wie seine beiden Kollegen aus St. Michael - Eppan und Tramin hat Stephan Filippi mit seiner Arbeit nicht nur zum Erfolg seines eigenen Betriebs sondern zum hohen Renommee des Weinlandes Südtirol insgesamt beigetragen. Trotz der hohen Anzahl der zu verkaufenden Flaschen, die ja eine gewisse Orientierung an einem breiteren Publikumsgeschmack nahelegt, hat er auch in Zeiten als dies nicht selbstverständlich war, immer darauf beharrt, dass die typischen Südtiroler Sorten, vor allem die in Bozen vorherrschenden, in seinem Betrieb die bestimmende Rolle spielen.

Lange vor der Renaissance der autochthonen Weine produzierte die Kellerei Bozen mit ihren Lagrein-Selektionen 'Taber', 'Gries' und 'Baron von Eyrl' Top-Weine aus dem dunklen, kräftigen Südtirol-Klassiker. Mit dem Zusammenschluss der beiden Kellereien 2001 wurde diese Aufmerksamkeit auch dem Klassischen St. Magdalener zuteil und die Selektion 'Huck am Bach' kreiert, die mit ihrer konstant hohen Qualität wesentlich zum derzeitigen Ansehen des Klassischen St. Magdaleners beigetragen hat. Neben diesen Verdiensten für die Weinqualität hat mich an Stephan Filippi vor allem seine starke Bindung an und seine Begeisterung für die Herkunft fasziniert. Ich hatte im Laufe des Tages den Eindruck, dass er jeden Traubenlieferanten beim Vornamen kennt und genau über jeden Quadratzentimeter Boden Bescheid weiß, von dem die Trauben in seine Kellerei geliefert werden.

Diese Bindung an die Herkunft zeigt sich auch in der Liebe zu 'seiner' Stadt und ihrer vielfältigen Gastronomie. Besser als jeder Restaurantführer weiß er, wo man man richtig fein essen kann, wo es angenehm und unkompliziert zugeht und wo man in Bozen einfach am Ende des Abends in angenehmer Atmosphäre noch ein gutes Bier oder ein gutes Glas Wein trinken kann. (Die Empfehlungen am Ende dieses Artikels habe ich fast ausschließlich ihm zu verdanken). Die Wertschätzung für die Herkunft zeigt sich bei der Kellerei Bozen unter anderem darin, dass Mitglieder der Kellerei verpflichtet sind, ihre Weinberge nach umweltschonenden Richtlinien zu bewirtschaften. Mit der fachlichen Unterstützung des Südtiroler Beratungsringes für Obst- und Weinbau wird in der Kellerei Bozen ein integrierter Pflanzenschutz umgesetzt.

Das Angebot der Kellerei Bozen umfasst derzeit 37 Weine, die sich je zur Hälfte in eine Klassiklinie und eine Lagenlinie aufteilen. Bei ersterer steht die Sortentypizität sowie der frische Gebirgsweincharakter im Vordergrund; bei der Lagenlinie der typische Charakter der jeweiligen Einzellagen, die die Weine charakterisieren. Zu den Premiumweinen zählen Lagrein Riserva „Taber“, Lagrein Riserva „Prestige“,Cabernet Riserva „Mumelter“, Merlot Riserva „Siebeneich“, Pinot Nero „Riserva“, Gewürztraminer „Kleinstein“, Weißburgunder „Dellago“ und Sauvignon „Mock“.

Die Weine der Kellerei Bozen im Wein-Plus-Weinführer

Die Preise liegen ab Hof zwischen 7 und 25 Euro. Degustation und Verkauf zu den Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 08.30 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18.00 Uhr, Samstags von 08.00 bis 12.00 Uhr

 


Die Geschichte der Klosteranlage Muri-Gries reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück als im Zentrum des heutigen Gries (damals Cheller) eine Befestigungsanlage gegen die von den Trentiner Bischöfen beherrschte Stadt Bozen errichtet wurde. Heute ist Gries ein gut integrierter Stadtteil des einst feindlichen Bozen und das aus der ehemaligen Wehranlage hervorgegangene Kloster Muri-Gries ein wichtiger kultureller, touristischer und mit seiner Wein- und Obstproduktion vor allem auch wirtschaftlicher Faktor.

Bereits in den 60er Jahren hat man in Muri-Gries damit begonnen sich auf die Produktion von typischen, lokalen Sorten zu konzentrieren und somit den Grundstein zu legen für eine qualitätsorientierte Betriebsphilosophie. Heute produziert das Kloster eine breite Palette Südtiroler Qualitätsweine, aufgeteilt in eine Basislinie bestehend aus sechs Weißweinen, einem Rosé sowie fünf Roten, die alle sortenrein ausgebaut werden und eine Top-Linie 'Abtei Muri', die aus einer Weißwein-Cuvée, zwei Rotweinen und der Südtiroler Dessertwein-Spezialität Rosenmuskateller besteht.

Wie bei den meisten Kellereien, die ihren Sitz innerhalb Bozens haben, ist hier der Lagrein der wichtigste Wein und die Muri-Grieser haben mit ihrem innerhalb der Klostermauern befindlichen 'Klosteranger' ein ganz besonderes Lagrein-Filetstück. Die Lage 'Klosteranger' soll, so Kellermeister Christian Werth, in Zukunft als Einzellage ausgewiesen und ein Lagrein 'Grand Cru' gekeltert werden, der das ohnehin schon hohe Niveau des Lagrein Riserva 'Abtei Muri' noch toppen dürfte. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik.

Derzeit wird die Riserva 'Abtei Muri' aus den besten Trauben des Klosterangers zusammen mit Trauben der Lage Moritzing gekeltert. Für viele ist diese Riserva der beste Lagrein überhaupt. Das ist natürlich Geschmackssache und immer vom Jahrgang abhängig – zu den fünf besten Lagrein-Weinen gehört dieser Wein jedoch mit Sicherheit in jedem Jahr. Es ist ein Lagrein, der nicht zu früh getrunken werden sollte. Meines Erachtens braucht er mindestens sechs bis acht Jahre, um das zu zeigen, was wirklich in ihm steckt und dann kann er noch problemlos weitere sechs bis acht Jahre reifen.

Die anderen Weine der Abtei Muri-Linie zeigen, dass Muri-Gries nicht nur Lagrein ist. Sowohl die Weißwein-Cuvée aus Weißburgunder und Pinot Grigio zeigt mit ihrer reifen, tiefen Frucht, sowie ihrer ausgeprägten, feinen Mineralik genauso wie der fein-herbe, gewürzige Rosenmuskateller, dass unter der Bezeichnung 'Abtei Muri' nur das Beste in die Flasche kommt. Die gerne gesehenen Privatkunden sind der Klosterkellerei sehr wichtig, weshalb sie ihre Weine zu äußerst moderaten ab Hof-Preisen anbietet.

Die Weine der Klosterkellerei Muri-Gries im Wein-Plus-Weinführer

Die Weine kosten zwischen 7 und 19,50 Euro. Öffnungszeiten der Vinothek: Montag bis Freitag: 08.00 - 12.00 und 14.00 - 18.00;  Samstag und Sonntag geschlossen.

 


Florian Schmid war schon immer nicht nur Winzer. Er spielte unter anderem in einer Rockband und saß als Abgeordneter im Bozner Stadtrat. Derzeit leitet er neben seiner Tätigkeit als Weinbauer die an seine Kellerei angegliederte Vinothek sowie einen Wein- und Feinkosthandel im oberbayrischen Benediktbeuern, wo er neben seinen eigenen Erzeugnissen noch eine große Auswahl an Südtiroler und italienischen Weinen und Delikatessen anbietet. Die unmittelbare Kommunikation mit anderen Menschen ist Florian Schmids große Leidenschaft, die er auf diese vielfältige Art und Weise lebt.

Sein Betrieb, die Kellerei Schmid-Oberrautner im Bozner Stadtteil Gries, ist eine der ältesten Weinbaubetriebe Südtirols. Der Hof wurde 1365 erbaut und wird seit nunmehr 19 Generationen von der Familie Schmid-Oberrautner geführt. Diese Tradition ist für Florian Schmid eine Verpflichtung zur Qualität und zur sinnvollen Beschränkung des Angebots auf die klassischen bzw. die dem jeweiligen Standort am besten angepassten Sorten. 

Die eigenen Rebanlagen sowie die der Vertragslieferanten verteilen sich auf fast ganz Südtirol und gehen von Entiklar, wo Merlot, Cabernet, Weißburgunder und Chardonnay angebaut werden über Missian im Überetsch (Vernatsch) und St. Georgen für Klassischen St. Magdalener nach Gries (Lagrein). „Nur am geeigneten Standort bekomme ich die besten Qualitäten und alles andere macht ja keinen Sinn. Heutzutage kann man sich das ohnehin nicht mehr leisten und ich mir gleich zwei mal nicht. Denn: Wie würde das denn aussehen, wenn in meiner Vinothek meine eigenen Weine schlechter wären als die meiner Kollegen?“ Das er sich mit seinen Weinen – vor allem mit seinem Grieser „Paradepferd“ Lagrein - nicht zu verstecken braucht, sieht man hier. Das Sortiment gliedert sich in zwei Linien. Eine klassische Linie, in der neben den Weißweinen und dem Rosé die leichten, jung zu trinkenden Rotweine Kalterersee und St. Magdalner, die Basisversion des Lagrein sowie Cabernet und Merlot zu finden sind. Die Premiumlinie ist den besten Abfüllungen des Grieser Lagrein (Riserve und die Selektion 'Villa Schmid') sowie dem Blauburgunder vorbehalten.

Die Weine der Kellerei Schmid-Oberrautner im Wein-Plus-Weinführer

Die Preise bewegen sich zwischen 7,50 Euro und 15 Euro. Probieren und kaufen kann man die Weine bei einem Besuch in der Vinothek. Öffnungszeiten für Weinverkauf: Mo - Fr 9.00-12.00 Uhr & 14.00-19.00 Uhr, Sa. 09.00 - 12.00 Uhr. Öffnungszeiten der Weinbar: Mo - Mi 17.00- 21.00 Uhr, Do - Fr 17.00 - 22.30 Uhr

 


„Egger-Ramer ist Lagrein“, dies die Antwort von Peter Egger-Ramer auf meine Frage, was seinen Betrieb charakterisiert. Die Kellerei Egger-Ramer ist zwar nicht nur Lagrein, denn es werden hier viele klassische Südtiroler Weine produziert, aber der Lagrein ist unbestritten der 'Chef'. Kein Wunder, denn mit besten Lagen in Gries besitzt die Kellerei ideale Voraussetzungen, um großartige Weine aus dieser Rebsorte zu keltern. Und Peter Egger-Ramer versteht es, diese Bozner Trumpfkarte perfekt auszuspielen. Seine Lagrein-Weine sind mittlerweile begehrte Klassiker in Südtirol. Vor allem die Riserva 'Kristan', eine Selektion der besten Trauben aus Gries, bei der es ihm jedes Jahr besser gelingt, die dunklen, kräftig-plakativen Komponenten des Lagrein mit feiner, kühler Frucht zu verbinden (siehe hier ).

Bevor er Winzer wurde spielte Peter Egger-Ramer in der italienischen Eishockey-Profiliga. Ich weiß nicht, wo und wie er gespielt hat. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass in seinen Mannschaften immer gute Stimmung geherrscht hat – auch außerhalb des Spielfeldes. Bei allem Ehrgeiz und dem Wunsch gewinnen zu wollen ist Peter Egger-Ramer ein sehr geselliger Mensch, mit dem es ziemlich schnell gemütlich wird. Wobei Gemütlichkeit bei ihm nicht zu verwechseln ist mit „alles ist wunderbar, bei uns ist es schön und zum Kritisieren gibt es nichts“. Er ist einfach ein direkter Mensch und ihm ist die mit dieser Direktheit verbundene Ehrlichkeit wichtig, vor allem, wenn es um eine Stellungnahme zu seinen Weinen geht. Lob, dass auf falsch verstandener Höflichkeit beruht, ist ihm ein Gräuel. Er will genau wissen, was man von seinen Weinen hält, „denn nur so kann ich mich weiter entwickeln. Sicherlich sind alle unsere Weine gut, aber es ist sicher auch noch eine Steigerung möglich - nur beim Lagrein wird es langsam schwierig noch eine Schippe drauf zu legen.“  Probieren tut er es trotzdem. So hat er in den letzten Jahren einen Teil leicht angetrockneter Trauben – teils am Stock, teils nach der Ernte auf dem Dachboden - dem 'Kristan' Riserva beigemischt. Die bisherigen Resultate stimmen ihn zuversichtlich, wobei er keine Religion aus dieser Art der Weinbereitung macht. „Ob diese Methode angemessen ist bzw. welcher Anteil an getrockneten Trauben dem Wein gut tut, hängt immer auch vom Jahrgang ab.“

Die Kellerei Egger-Ramer ist nominell eine Handelskellerei, die auch Trauben anderer Weinbauern zu Wein verarbeitet. Abgesehen davon, dass dieser Anteil hier nur 20% der Gesamtproduktion ausmacht, sind diese Lieferanten die Tante, der Sohn des besten Freundes des leider schon verstorbenen Vaters und andere der Familie nahestehende Weinbauern, die von Peter Egger-Ramer bezüglich der Arbeit im Weinberg das ganze Jahr über beraten werden. „Letztlich besteht da kein Unterschied zu den Trauben, die aus unseren eigenen Weinbergen stammen“, so Peter Egger-Ramer. Neben seinen Lagrein – Weinen produziert Peter Egger - Ramer noch Müller-Thurgau aus Eisacktaler Trauben, Chardonnay, Weißburgunder, einen Lagrein Kretzer Rosé sowie den Klassischer St. Magdalener. Von letzterem hat mir die Selektion 'Reiseggerhof', vom gleichnamigen Weingut auf dem Magdalener-Hügel besonders gut gefallen.

Die Weine der Kellerei Egger-Ramer im Wein-Plus-Weinführer

Besucher sind nach telefonischer Voranmeldung immer willkommen. Die Preise bewegen sich zwischen 6 und 25 Euro.

 


Der Gummerhof der Familie Malojer ist das Weingut, das ich in Bozen am häufigsten besuche und jeder Besuch bietet mir großen Genuss und erzeugt immer aufs Neue Respekt und Bewunderung vor der Arbeit, die hier geleistet wird. Der Grund für meine häufigen Besuche ist - neben dem guten Wein -, dass hier die wohl besten Schlutzkrapfen der Stadt serviert werden. Denn an das Weingut angeschlossen ist ein kleines Bistro, wo zu den Weinen des Hauses herzhafte Südtiroler Spezialitäten angeboten werden.

Respekt und Bewunderung verdient sich die Familie Malojer, weil sie unter eher schwierigen Bedingungen ausgezeichnete Weine produziert. Die Kellerei Gummerhof ist eine sogenannte Handelskellerei, die neben den Trauben aus eigenem Weinbergsbesitz in der Stadt Bozen (Gur zu Sand im Viertel, Loamerhof in St. Magdalena, der Gummerhof in Gries und Weinberge in St. Justina) auch Trauben von Vertragswinzern verarbeitet. Und wenn man nicht zu den Stars der Südtiroler Weinszene wie Hofstätter, Lageder oder Franz Haas gehört, hat man es als Handelskellerei nicht ganz leicht. Man profitiert nicht von den steuerlichen Begünstigungen wie sie den Genossenschaften gewährt werden, kann sich aber auch nicht so leicht den Kultstatus einer kleinen, exklusiven Eigenbaukellerei erarbeiten wie es vielen Selbstvermarkter in den letzten Jahren gelungen ist.

Den Spagat – zum einen eine gewisse Menge guten Wein zu einem gute Preis anzubieten und gleichzeitig einige qualitative Highlights zu setzen – meistert die Familie Malojer eindrucksvoll und wird darin jedes Jahr besser (siehe hier ). Verantwortlich hierfür ist seit nunmehr gut 20 Jahren Urban Malojer. Bestens ausgebildet hat er zusammen mit seinen Eltern den Betrieb den Erfordernissen der Neuzeit angepasst. Wie sein Vater ist Urban Malojer ein angenehm sachlicher, zurückhaltender Mensch. Mit Ruhe und Besonnenheit hat er den Betrieb, in dem bis Mitte der 80er Jahre fast ausschließlich große Mengen Vernatsch-Weine offen oder in Literflaschen produziert wurden, komplett auf Qualitätswein umgestellt. Außer ein paar Zementfässern im Keller, die nun größtenteils leer stehen, ist vom Gummerhof der 60er und 70er Jahre nichts mehr übrig geblieben.

Alle Weine des umfangreichen Sortiments weisen ein sehr hohes Qualitätsniveau auf. Die Weißweine und die leichten Vernatschweine sind klare, sortentypische, trinkige Gewächse. Zur Bestform läuft die Produktion des Gummerhofs bei den Lagrein- und Cabernet-Weinen auf. Diese werden reinsortig sowie in der Cuvée 'Bautzanum' ausgebaut und ergeben sehr strukturierte, reifebedürftige und gleichzeitig angenehm kühl - frische Weine. In den letzten Jahren hat Urban Malojer auch die Herausforderung 'Blauburgunder' angenommen und produziert aus dieser schwierigen Rebsorte feine, herzhafte Weine. Beim Nationalen Blauburgunderwettbewerb 2015 belegte die Riserva aus dem Jahr 2012, dessen Trauben exklusiv aus einer sehr hohen Lage in Unterinn auf dem Ritten stammen, unter 99 Weinen aus ganz Italien den 4. Platz.

Die Weine des Gummerhofs im Wein-Plus-Weinführer

Die Preise bewegen sich zwischen 7 und 16 Euro. Öffnungszeiten der Vinothek: Mo-Di-Mi: 8 – 13 Uhr und 14 Uhr 30 – 21 Uhr, Do-Fr: 8 – 13 Uhr und 14 Uhr 30 – 23 Uhr,Sa: 8 – 13 Uhr

 


Die Familie Rottensteiner gehört zu den ältesten Weinbaufamilien Südtirols. Der Name leitet sich vom “roten Stein” ab, den Porphyrböden am Ausgang des Sarntals, auf denen die Rebe besonders gut gedeiht. Das Weingut in seiner heutigen Form wurde 1956 von Hans Rottensteiner gegründet und seit den 80er Jahren zusammen mit seinem Sohn Toni bewirtschaftet. Neben den 10 Hektar eigenem Weingutsbesitzes werden die Trauben von 60 Bauern aus der Umgebung verarbeitet.

Die eigenen Weinberge liegen alle bei Bozen und bieten aufgrund ihrer jeweiligen Exposition und Bodenbeschaffenheit sehr unterschiedliche Voraussetzungen, sodass die Familie Rottensteiner eine breite Palette klassischer Südtiroler Weine anbieten kann. Das Angebot besteht aus 23 (!) verschiedenen Weinen. Alle reinsortig ausgebaut und aufgegliedert in drei Linien – Select, Linea Cru und Classic. Hinzu kommt ein Passito (Strohwein) aus Gewürztraminertrauben. Die Classic-Linie sind typische Südtirol-Klassiker. Acht Weißweine, ein Rosé und fünf Rotweine. Bei diesen Weinen steht die unmittelbare Trinkfreude und die Sortentypizität im Vordergrund. Die Cru-Linie umfasst zwei Weißweine (Weißburgunder und Gewürztraminer) sowie zwei Rotweine (Edelvernatsch und Klassischer St. Magdalener). „Diese Weine bringen aufgrund ihrer Herkunft die Typizität der Rebsorte besonders gut zum Ausdruck,“ so Toni Rottensteiner.

In der Select-Linie sind die „Schwergewichte“ der Kellerei Hans Rottensteiner versammelt – Vernatsch, Blauburgunder Riserva, Cabernet Riserva und Lagrein Riserva. Wobei man schon anhand der Rebsorte der ersten beiden Weine sieht, dass „Schwergewicht“ bei der Kellerei Hans Rottensteiner nichts mit schwerem, überkonzentriertem Wein zu tun hat. „Trinkigkeit ist bei allen unseren Weinen das oberste Gebot. Ich biete lieber Weine an, die in den Verkostungen vielleicht nur maximal „Zwei Gläser“ bekommen, von denen man aber gerne drei – oder mehr – trinkt als umgekehrt“, so Toni Rottensteiner.

Diese Philosophie sowie Preise, mit denen man auf dem Teppich bleibt, sind der Garant für eine recht zahlreiche und vor allem treue Kundschaft und das ist den ruhigen, entspannten Rottensteiners lieber als ein Gerangel um die vordersten Plätze bei den Punktvergaben der vermeintlich wichtigen Weinführer.

Großer Wert wird auf naturnahe Bewirtschaftung der Weinberge gelegt. Auf den eigenen Höfen ist diese eine Selbstverständlichkeit und auch die Traubenlieferanten werden dazu angehalten sowie beratend unterstützt. Der Premstallerhof in St. Magdalena, der allerdings nicht im Besitz der Rottensteiners ist, wird sogar bio-dynamisch bewirtschaftet.

Weine der Kellerei Hans Rottensteiner im Wein-Plus-Weinführer


Preise bewegen sich zwischen 7 bis 25 Euro. Besucher sind zu den Öffnungszeiten immer willkommen. Diese sind: Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr Samstag von 9 bis 12 Uhr

 


Ich war sicher nicht der erste und werde auch nicht der letzte gewesen sein, der bei der Fahrt zur Kellerei Thurnhof von Andreas Berger Zweifel an der Funktionstüchtigkeit seines Navi bekam. Das Gerät zeigt nur noch wenige hundert Meter bis zur Ankunft an und immer noch befindet man sich auf einer stark frequentierten Durchgangsstraße. Ist man dann angekommen, sieht man rechter Hand ein Gewerbegebiet und links ein entschieden kleineres und einladenderes Gebäude – den Thurnhof. Tritt man in den Hof ein, wird der Blick frei auf die dahinter steil aufragenden Weinberge des Virgilbergs und das schon über 800 Jahre alte, seit 150 Jahren im Familienbesitz der Bergers befindliche Anwesen empfängt den Besucher mit seiner stillen, zeitlosen Atmosphäre. Wobei die Zeit hier nicht stehengeblieben ist. Der ebenfalls eher stille und zurückhaltende Andreas Berger gehört in Südtirol zu den innovativen und mutigen Winzern. Als einer der ersten hat er seine Weißweine und die jungen Roten mit einem Drehverschluss versehen – im diesbezüglich sehr konservativen Italien eine ausgesprochen mutige Entscheidung.

Bei den Weinen ist Andreas Berger der Sortencharakter wichtig. Seine Weißweine – der aromatische Goldmuskateller und der Sauvignon Blanc – präsentieren sich mit den intensiven, typischen Aromen ihrer jeweiligen Rebsorte, ohne dabei aufdringlich oder vordergründig fruchtig zu sein. Vor allem der aus Weinbergen in 800 Meter Höhe auf dem Bozner Hausberg Ritten gewonnene Sauvignon besitzt eine sehr gute Substanz und kann auch drei bis vier Jahre reifen. Ähnlich strukturiert ist der St. Magdalener. Aus zum Teil über 25 Jahre alten Pergelanlagen gewonnen vereint er die jugendliche Frische des Vernatsch mit einer gewissen Tiefe und muss nicht unbedingt jung getrunken werden. Bei den dunklen, schweren Rotweinen hat sich Andreas Berger in den letzten Jahren immer mehr vom langen Ausbau im Holz bzw. von den kleinen Fassgrößen verabschiedet und legt Wert auf klare, frische und animierende Frucht. „Auch diese Weine brauchen kein Holz, um ihren kräftig-würzigen Charakter zu zeigen. Wichtig ist gutes, gesundes Traubenmaterial, schonende Verarbeitung und Zeit.“ Eine Spezialität des Thurnhofs ist der Süßwein 'Passaurum'. Er wird aus getrockneten Trauben – hauptsächlich Goldmuskateller sowie etwas Sauvignon Blanc – gewonnen. Wobei Andreas Berger auch bei diesem sehr konzentrierten Strohwein die Frische besonders wichtig ist.

In den Weinbergen wird möglichst naturnah gearbeitet. Das heißt für Andreas Berger „ohne Herbizide und Insektizide und in den meisten Fällen auch ohne organische Fungizide. Alle zwei Jahre führen wir eine alternierende Bodenbearbeitung durch und säen bodenverbessernde Einsaaten aus – zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und zur Stärkung des Wurzelwerks.“ Die Mitgliedschaft in der Produzentenvereinigung 'Tirolensis Ars Vini' und der hier stattfindende Gedankenaustausch mit gleichgesinnten Kollegen (unter anderem dem Südtiroler Bio-Pionier Loacker) erleichtern diese Art der naturnahen Bewirtschaftung.

Die Weine des Thurnhofs im Wein-Plus-Weinführer

Besucher sind nach telefonischer Voranmeldung jederzeit willkommen. Die Preise bewegen sich zwischen 9 und 18 Euro

 


Fast alle Südtiroler Winzer sind derzeit gut im Geschäft und können recht entspannt ihrer Arbeit nachgehen. Kaum einer ist jedoch so entspannt wie Heiner Oberrauch. Das liegt daran, dass bei ihm das Weinmachen „Freude pur“ ist, denn sein Geld hat er schon als Mitbesitzer der Bozner Outdoor-Firma Sportler verdient. Das ermöglichst es ihm, vollkommen unabhängig von jeglichen Vermarktungsgesichtspunkten die Weine zu produzieren, die er schätzt. Und er schätzt beim Wein vor allem das Unkomplizierte.

„Wein ist für mich in erster Linie ein Getränk, dass ich gerne mit Freunden in geselliger Runde trinke.“. Und weil es in solchen Runden auch gerne mal ein Glas mehr sein darf, hat sich Heiner Oberrauch seine Gedanken darüber gemacht, wie der optimale Wein für solche Gelegenheiten beschaffen sein muss, nämlich „leicht, unaufdringlich und zugleich geschmackvoll“ und genau so einen Wein nach seinen Vorstellungen geschaffen.

Genannt hat er ihn 'Edel-Leps', denn als 'Leps' wurden früher die Weine bezeichnet, die deshalb 'leicht' waren, weil sie „mehr aus Wasser als aus Wein bestanden. Wenn man Glück hatte, schmeckten sie nach sehr, sehr wenig. Meistens waren sie einfach nur schlecht. Leicht ist mein Edel-Leps auch – er besitzt lediglich 9,5% Alkohol -, auf guten Geschmack muss man bei ihm jedoch nicht verzichten. Es ist ein typischer milder Vernatsch, der gekühlt auf der Terrasse getrunken werden kann oder auch ausgezeichnet zu einer Südtiroler Brotzeit mit Speck, Kaminwurzen und Schüttelbrot passt.“

Unkomplizierte, direkte Frucht zeichnen auch die anderen Rotweine von Heiner Oberrauch aus. Beim St. Magdalener gehört das ja ohnehin zu seiner Charakteristik, bei einem Cabernet Sauvignon ist das nicht unbedingt zu erwarten. „Aber ich will auch, dass bei den schweren Weinen die Trinkfreude im Vordergrund steht und man sich nicht mit ihnen 'quälen' muss“, so Heiner Oberrauch. Quälen muss man sich mit den Weinen des Heinrichshofs sicherlich nicht, zumal auch die Preise ausgesprochen moderat sind. Sie bewegen sich zwischen 5 und 12 Euro.

Besucher sind nach telefonischer Anmeldung jederzeit willkommen.

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