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Syrah cave BiberAb und zu kaufe ich auf einem Weingut, das ich noch kaum kenne, das mich aber bei einer Degustation überzeugt, einen Degustationskarton. Es ist das berühmte, etwas abgedroschene Bild von der „Katze, die man nicht im Sack kauft“. So geschehen im Herbst, bei meinem ersten Besuch im Cave Biber in Salgesch. Salgesch? Ja, der Weinort an der Grenze zwischen dem deutschsprachigen Oberwallis und dem französischsprachigen Unterwallis. Dort, wo es ein eigenes Qualitätslabel gibt, den „Salgescher Crand cru“. Dieser von den Winzern vor 20 Jahren eingeführte Standard – mit strengen Regeln und einer ebenso strengen Jury – ist mir sehr sympathisch, nicht zuletzt auch auf Grund einer der Vorschriften: „Ein Ausbau in Barriques ist ausdrücklich verboten“. Damit sind wir mit den Weinen wieder viel näher beim Terroir, bei der Herkunft. Doch dies ist ein anderes Kapitel.

Doch die Herkunft spielt im Cave Biber eine wichtige Rolle. Mein erster Eindruck, als ich in die imposante kleine Arena der Rebberge kam: Wow. Steile Felsen, Rebflächen an den Hängen, das Flüsschen Raspille (welches die Sprachgrenze bildet) durchzieht die Arena, die gegen Süden offen ist. Da, etwas abseits, fast schon versteckt, finden wir den Weinkeller (mit Degustationslokal) von Jürg Biber, der sagt: „Ich bin der festen Überzeugung, dass das eigentliche Geheimnis des Betriebes darin besteht, dass die jeweilige Sorte an ihrem optimalen Standort steht.“ Und der Standort, so mein erster Eindruck, ist grossartig. Aber auch die Weine sind es. „Authentisch“, da stimme ich dem Winzer voll und ganz zu.Cave Biber

Ich verlasse mich – zumindest in Sachen Wein – nur ungern auf den ersten, spontanen Eindruck. Da kommen so viele Dinge zusammen: das Erlebnis, die Begegnung mit dem Winzer, nicht zuletzt auch das Wetter und meine persönliche Stimmung. Auch wenn das erste Urteil durchaus wichtig ist, so möchte ich doch das Erlebte im Wein – zu einem andern Zeitpunkt, in einer andern Stimmung, an einem andern Ort – wiederfinden. Vielleicht nicht gleich, aber mit der gleichen Intensität.

Aus dem Degustationspaket (12 Flaschen) habe ich jetzt als ersten den Syrah geöffnet. Eine meiner bevorzugten Rebsorten. Die südliche Rhone (Côte Rôtie, Hermitage etc.) ist mir wohl vertraut. Aber auch die australischen Syrah (Shiraz) – erst kürzlich im „Getrunken“ wieder besprochen – wecken meine Neugier, und „ab und zu“ auch meine Begeisterung. Kann sich dieser Walliser Syrah irgendwie einordnen, ja sogar messen. Er kann. Er kann es vor allem durch seine Eigenständigkeit. Kein gefälliger, geschmeidiger Syrah, der so leichthin im Gaumen zerfliesst. Nein, ein Wein mit „rassigen Tanninen“ (laut Produktbeschreibung) und mit sehr viel von jenen Gewürznoten, die ich im Syrah immer suche und oft (leider) nicht finde. Ein pfeffriger Wein, bis in den Abgang hinein. Hier allerdings – im Abgang – etwas bitter, bitterer als Bitterschokolade, und das ist gut so, denn die vermeintliche Süsse „verzuckert“ allzu oft den Abgang beim Syrah.

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